Das letzte Aufgebot des TV Korschenbroich sicherte sich am Sonntagnachmittag bei der HSG Rodgau Nieder-Roden ein 32:32 (11:14)-Unentschieden – und das in allerletzter Sekunde. Henrik Schiffmann verwandelte beim Spielstand von 31:32 einen verwandelten Freiwurf und sorgte damit für den viel umjubelten Ausgleich im Lager des TVK. Am kommenden Freitag, 11. April, steigt der Abstiegskracher in der Waldsporthalle: Dann empfängt das hand.ball.herz.-Team um 20 Uhr den TV Aldekerk.
In der RODAUSTROM Sportarena musste Frank Berblinger auf die verletzten Milan Müller, Steffen Brinkhues, Dustin Franz, Melle van Katwijk, Jan König und Max Eugler verzichten. Aufgrund der prekären Personalsituation hatte sich selbst Frank Berblinger kurzfristig einen Spielerpass ausstellen lassen, um für Entlastung sorgen zu können.
„Mit einem Unentschieden in Rodgau hat wohl keiner gerechnet“, freute sich Frank Berblinger. „Ich muss meinen Jungs ein absolutes großes Kompliment machen. Was die Jungs hier abreißen, sie lassen sich weder von Verletzungen noch Spielverläufen zurückwerfen. Wir sind überglücklich einen Zähler bei den Baggerseepiraten mitgenommen zu haben.“
Max Zimmermann brachte den TVK durch einen Doppelpack mit 2:0 in Führung, doch die Gastgeber konnten zwischen der fünften und zwölften Minute vier Treffer in Folge erzielen und die Partie drehen, die Baggerseepiraten führten mit 4:2. Bis zur Halbzeitpause führten die Gastgeber nun immer mit zwei bis vier Toren. So ging es mit 14:11 für die Rodgauer in die Halbzeitpause.
Auch im zweiten Durchgang blieben die Gastgeber immer in Front, der TVK ließ sich nicht abschütteln. In der 35. Minute verkürzte Max Zimmermann erstmals auf einen Treffer Abstand, der Kapitän erzielte den Treffer zum 16:17. Doch Mitte der zweiten Halbzeit konnten sich die Baggerseepiraten sogar auf fünf Treffer (23:18, 42. Minute) absetzen. Doch der TVK kämpfte sich schnell zurück, verkürzte den Rückstand wieder. So hieß es 20:23 (44. Minute) und 23:25 (48. Minute). Fünf Minuten vor dem Spielende erzielte Henning Schopper den Treffer zum 32:29. War das schon die Vorentscheidung? Nein, denn Fritz Bitzel (56. Minute) und Henrik Schiffmann (57. Minute) verkürzten mit ihren Treffern auf 31:32.
Die Schlussphase dramatisch: Der vermeintliche Ausgleichstreffer wurde von den Schiedsrichtern zurückgepfiffen, Max Zimmermann erhielt aufgrund wegen Reklamierens eine Zwei-Minuten-Zeitstrafe. Henrik Schiffmann nahm sich den Ball in die Hand und schritt zur letzten Aktion. Die Zeit war runtergezählt, Schiffmann musste direkt aufs Tor werfen und dies tat der Rückraumakteur mit der Trikotnummer 2 dann auch. Von sich ausgesehen oben rechts ins Toreck warf er den Ball und erzielte mit diesem direkt verwandelten Freiwurf das 32:32-Unentschieden. Spieler, Trainer und Verantwortliche liefen auf Henrik Schiffmann zu und bildeten mit ihm eine Traube. Das hand.ball.herz.-Team ließ sich in der RODAUSTROM Sportarena von den rund 30 mitgereisten Fans feiern und freuten sich über den am Ende überraschenden, aber auch hochverdienten Punktgewinn. Der TV Korschenbroich hat sich damit für einen leidenschaftlichen Kampf belohnt, das hand.ball.herz.-Team hat sich nie aufgegeben und bis zur letzten Sekunde gekämpft.
„Wir haben insgesamt ein gutes Spiel gemacht, haben uns wenig Fehler im Angriff geleistet. Auch wenn wir meist zwischen zwei und vier Toren zurücklagen, war das Spiel bis in die Endphase vollkommen offen. Wir haben in Formationen gespielt, die es bislang noch nie gab. So haben Max Zimmermann oder ich zum Teil auf der Mitte gespielt. Wir haben uns hinten heraus mit dem Punktgewinn belohnt. Mal sehen, wofür dieser Zähler gut war. Am Freitag steht jetzt aber das alles entscheidende Abstiegsspiel gegen Aldekerk auf dem Programm. Für beide Vereine ist dies enorm wichtig und richtungsweisend“; sagte Frank Berblinger.
Am kommenden Freitag empfängt der TV Korschenbroich um 20 Uhr den TV Aldekerk. Es ist der Abstiegskracher des 28. Spieltages. Für dieses Spiel gibt es nur noch einige wenige Stehplatzkarten im Vorverkauf bei der Buchhandlung Barbers in Korschenbroich. Die Tickets müssen dort vor Ort erworben und bar bezahlt werden, eine telefonische Reservierung ist ebenso wie Kartenzahlung nicht möglich. Die Verantwortlichen rechnen mit einer ausverkauften Waldsporthalle.
Statistik:
HSG Rodgau Nieder-Roden: Paul Wetzel, Philipp Hoepffner – David Wucherpfennig (2), Filip Brühl (8), Philip Wunderlich (8), Ben Horlebein, Florian Stengler (2), Jonas Markert, Sören Müller, Samuel Hoddersen (3), Henning Schopper (3/1), Simon Brandt (5), Jakob Gollan (1)
TV Korschenbroich: Felix Krüger, Mika Schoolmeesters – Henrik Schiffmann (9), Florian Krantzen (1), Frank Berblinger (1), David Ghindovean, Mats Wolf (4), Max Zimemrmann (8/2), Philip Schneider, Ben Büscher (2), Lucas Feld, Fritz Bitzel (7)
Schiedsrichter: Timo Bernhardt und Philipp Peiser
Zeitstrafen: HSG: 4 (2x 2 Minuten) – TVK: 12 (6x 2 Minuten)
Siebenmeter: HSG: 3/1 – TVK: 3/2
Spielfilm: 0:1 (2.), 1:2 (5.), 4:2 (12.), 6:4 (15.), 10:6 (20.), 12:8 (25.), 14:11 (Halbzeit) – 14:12 (31.), 17:16 (35.), 20:18 (40.), 24:20 (45.), 28:25 (50.), 31:29 (55.), 32:32 (Endstand)
Zuschauer: 375
Foto: Sven Frank