Max Jäger und Philip Schneider im Interview

Sowohl Max Jäger als auch Philip Schneider wird man in der neuen Saison nicht mehr im TVK-Trikot sehen. Für den Keeper steht eine Weltreise auf dem Programm, für den Kreisläufer hat nun die Familie oberste Priorität. Markus Hausdorf sprach mit dem Duo nach der Saison und blickte noch einmal auf die Saison, aber auch ihre Highlights in der Karriere zurück.

Max und Philip, die Spielzeit 2021/2022 ist zu Ende. Wie fällt Euer Fazit aus?
Max Jäger: Am Ende können wir – denke ich – zufrieden mit der Saison sein, auch wenn mehr drin gewesen wäre. Wenn man bedenkt das wir in der Phase vor Ostern sechs Spiele in zehn Tagen absolvieren und vor allem die Langzeitverletzten kompensieren mussten.
Philip Schneider: Am Ende haben wir leider zu viele Punkte liegen gelassen. Aber bei so einer starken und ausgeglichen Liga kann man am Ende sehr zufrieden sein mit einem wirklich guten dritten Platz. Eines unserer Ziele war es so lange wie möglich um den Aufstieg mitzuspielen und das haben wir den größten Teil der Saison geschafft.

Während die Hinrunde bis Dezember ordentlich zu Ende gespielt werden konnte, mussten viele Spiele ab Januar verlegt werden. Wie habt ihr diese Situation als Spieler wahrgenommen und empfunden?
Philip Schneider: Für uns als Mannschaft war das wirklich ein ungünstiger Zeitpunkt, da wir zu der Zeit einen richtig guten Lauf hatten. Ich bin auch der Meinung, dass wir ohne die ganzen verlegten Spiele am Ende der Saison mehr Punkte gesammelt hätten. Da uns die ganzen Nachholspiele und englische Wochen am Ende schon viel Kraft gekostet haben. Die Spiele unter der Woche sind für niemanden angenehm. Allerdings bin ich auch der Meinung, dass die Verlegungen richtig waren. Zu dem Zeitpunkt der Pandemie hatten einige Vereine erhebliche Ausfälle zu beklagen.
Max Jäger: Ich habe sie als sehr anstrengend wahrgenommen. Die oben beschriebene Phase mit Spielen unter der Woche haben sehr angestrengt. Neben einer 40 Stunden Woche im Beruf ist das für Amateursportler einfach zu viel und schwer umzusetzen.

Der TV Aldekerk hat den Aufstieg in die 3. Liga im Saisonfinale klar gemacht. Ist Aldekerk aus Eurer Sicht ein verdienter Aufsteiger?
Max Jäger: Wenn man sieht wie der TV Aldekerk die Saison trotz der Widrigkeiten als Mannschaft durchgezogen hat gibt es für mich keinen verdienteren Aufsteiger.
Philip Schneider: Wenn man am Ende einer so langen Saison oben steht, ist man auf jeden Fall ein verdienter Aufsteiger.

Für die neue Saison habt ihr erst einmal Euren Abschied vom TV Korschenbroich angekündigt. Ein endgültiger Abschied vom aktiven Handballsport?
Philip Schneider: Handball war seit meinem 4. Lebensjahr ein sehr großer Bestandteil meines Lebens mit sehr vielen tollen und schönen Momenten, die ich nicht missen möchte. Aber irgendwann ist es dann auch mal gut und die Prioritäten verlagern sich auf Familie und Job. Ich werde weiter ein Riesenfan dieser tollen Sportart sein und mir noch genügen Handballspiele angucken. Es ist also ein endgültiger Abschied vom aktiven Handballsport, obwohl man ja niemals nie sagen soll 😀
Max Jäger: Das kann ich noch nicht final sagen. Ich freue mich jetzt erstmal auf die Zeit ohne den Handball ab September und entscheide nach der Reise wie es weiter geht.

Könnt ihr Euch die Rückkehr zum TV Korschenbroich – dann vielleicht auch in anderer Funktion – vorstellen?
Max Jäger: Bis September übernehme ich das Torwart-Training beim TVK und freue mich auch auf diese Aufgabe.
Philip Schneider: Klar das kann ich mir schon vorstellen. Nur in welcher Funktion, das ist mir noch nicht klar!?

Ihr habt viele Spiele in Korschenbroich und für den TVK absolviert, wart viel im Rhein-Kreis Neuss aktiv. Welche Highlights bleiben Euch in Erinnerungen?
Philip Schneider: Derbysiege und der ein oder andere Aufstieg sind natürlich ganz besondere Highlights, die man sicherlich immer etwas mehr in Erinnerung behält als andere. Neben den bekannten sportlichen Highlights waren auch die vielen tollen Kontakte mit meinen Mitspielern ein persönliches Highlight. Es sind Freundschaften entstanden, die über die sportliche Laufbahn hinaus gehen.
Max Jäger: Ich erinnere mich gerne an die Aufstiege mit dem Neusser HV zurück aber auch der Aufstieg mit der HSG Krefeld war ein Highlight. Und natürlich die ersten Erfahrungen in der zweiten Bundesliga sowie im DHB-Pokal zu sammeln.

Welche bitteren Momente habt ihr in Eurer sportlichen Laufbahn erlebt?
Max Jäger: Zu den bitteren Moment zählen die Abstiege mit Dormagen und Korschenbroich.
Philip Schneider: Da ich sehr schlecht verlieren kann, ist natürlich jede Niederlage ein bitterer Moment, egal ob beim Fußball im Training oder im Saisonspiel. Der bitterste Moment war allerdings der Abschied aus der 3. Liga mit dem TVK. Der TVK ist nämlich ein Verein, der in die 3. Liga gehört.

Max, was kannst du über den Sportler und den Menschen Philip Schneider sagen?
Max Jäger: Ich kenne Philip jetzt seit der C-Jugend und habe ihn immer als Freund und Mitspieler geschätzt. Auch wenn wir nicht durchgehend zusammengespielt haben, habe ich mich sehr gefreut mit ihm in Korschenbroich nochmal zusammenspielen zu können und mit ihm die Karriere gleichzeitig zu beenden. Jeder der Philip kennt weiß das er in allen Belangen ein super Typ ist.

Philip, und was kannst du über Max Jäger als Sportler und Menschen sagen?
Philip Schneider: Max ist ein überragender Torwart. Als Abwehrspieler ist man froh, so einen Torwart hinter sich zu haben. Dann deckt es sich schon wesentlich leichter. Man weiß, wenn ein Ball durchkommt, dass der das schon irgendwie regeln wird. Davon habe ich in all den Jahren, die wir schon zusammenspielen, profitiert 😉 Max und ich haben bis auf ein paar Jahre im Herrenbereich seit der C-Jugend zusammengespielt. Wir sind also fast 20 Jahre lange befreundet. Genauso wie man sich auf dem Handballfeld auf ihn verlassen kann, kann man das privat auch.

Wie seht ihr den TVK für die nächste Saison aufgestellt?
Max Jäger: Ich bin gespannt zu sehen wie die Mannschaft sich in der neuen Saison findet. Auf vielen Positionen kommen neue Spieler dazu aber ich sehe dem ganzen positiv entgegen.
Philip Schneider: Der TVK erlebt gerade einen relativ großen Umbruch mit Trainerwechsel und sieben Abgängen. Trotz des Umbruches glaube ich aber, dass der TVK gut für die nächste Saison aufgestellt ist. Es wurden junge talentierte Spieler verpflichtet, die größtenteils auch schon unter dem neuen Trainer gespielt haben.

Max und Philip, vielen Dank für das Gespräch und alles erdenklich Gute für die Zukunft!

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