Unser Simon in Kenia – Teil 3 eines aufregenden Aufenthalts

Schon seit über drei Monaten ist Simon Gorholt im Rahmen seines Freiwilligendienstes für das Projekt „Play Handball“ in Kenia. Einmal mehr hat Simon uns mit einem aktuellen Bericht und neuen Fotos über seine vielen Eindrücke und Besonderheiten versorgt. Dieses Mal geht es verstärkt um sein Leben in der Gastfamilie und dem Leben in Kenia in der Weihnachtszeit, sowie rund um den Übergang ins Jahr 2022.

Wir wünsche viel Spaß beim Lesen und weisen gerne noch einmal auf die Spendenmöglichkeit hin. Alle Infos dazu, sind zu finden unter: www.play-handball.org/de/helfen

Handballprojekt: Mit dem Start dieses Monates gab es einige wetterbedingte Probleme mit der Ausführung des Projektes. Somit hat es ziemlich viel geregnet, wodurch die Schulplätze auf denen wir normalerweise trainieren würden überflutet waren, was wiederum zu viel matsch führte und somit das Training unmöglich machte. Dies bedeutet dann leider das wir unter solchen Bedingungen das Training absagen müssen, da wir keine Ausweichmöglichkeit wie bspw. eine Halle haben. Diesen Fall hatten wir leider ziemlich regelmäßig im Dezember, sodass wir insgesamt nur eine Woche effektiv trainieren konnten. Hinzu kam noch, dass die Schulen in der Zeit vor den Weihnachtsferien ihre Prüfungen schreiben lassen und somit in diesem Zeitraum ebenfalls nicht trainiert wurde, da dies die Schulen untersagen. In dieser einen Woche wollten und haben wir dann auch nichts mehr allzu kognitiv Anspruchsvolles trainiert. Somit haben wir hauptsächlich Spiele welche die Schüler/innen bereits kannten in der Trainingseinheiten gespielt. Andererseits sind wir gerade dabei ein Tournament zu organisieren bei dem die einzelnen Schulen und das Community Team gegeneinander antreten können. Dieses wird vermutlich erst Richtung Ende Februar/ Anfang März stattfinden, aufgrund der schwierigen Trainingsbedingungen und der häufigen Ausfälle.

PAYO (Pendo Amani Youth Organisation):

Neben dem Handballprojekt standen im Dezember bei der Organisation auch zwei Besuche von Unterstützerorganisationen aus Schweden an. Diese Unterstützung ist für PAYO (PendoAmaniYouthOrganisation) extrem wichtig, da sie eine NGO ist und somit keinen Profit erwirtschaftet. Somit wird einerseits natürlich finanzielle Unterstützung benötigt, andererseits sind Utensilien wie Kameras, Computer etc. ebenfalls sehr hilfreich für die einzelnen Projekte und Angebote der Organisation. Somit lag der Fokus damit auch auf diesen Tagen und somit wurden bspw. auch von den Kindern und den freiwilligen aus Kenia Tänze aufgeführt und die Projekte/Arbeit erneut erläutert und aufgezeigt. Ebenfalls fand bevor die Ferien gestartet sind das Finale Turnier der Fußballiga von PAYO statt. Dies ist mit eines der größten Events der Organisation bei dem an die Teilnehmer auch bspw. Schulbücher und weitere Sachen vergeben werden, welche sehr benötigt werden.

Freizeit

In meiner Freizeit also grundsätzlich am WE bin ich häufig ebenfalls bei der Organisation, da die Atmosphäre in dem Community Zentrum einfach nur genial ist, was vor allem auch an den anderen Freiwilligen und den Kindern hier aus Kenia liegt. In dieser Zeit die Tanz-und Musikangebote sind, an denen ich teilnehmen kann, aber auch manchmal etwas vermitteln kann. Dies trifft nur zu, wenn es zu den Drums, da ich bereits seit ca. 14 Jahren selber Leidenschaftlich Schlagzeug spiele. Ebenfalls kann ich nun Mitte Januar endlich anfangen selber wieder aktiv zu sein, bezogen auf Handball, da das Team nun feststeht in dem ich mittrainieren und vielleicht sogar spielen darf. Darauf freue ich mich einfach nur riesig. Andererseits mit dem kennenlernen von anderen Freiwilligen aus Deutschland und ebenfalls einheimischen aus Kenia, konnte ich Städte wie Nairobi und Nakuru und deren Umgebung am Tag und in der Nacht erleben. Bis heute und das möchte ich nochmal erwähnen habe ich noch in keiner Weise irgendwelche schlechte Erfahrungen gemacht bezogen auf die Menschen hier und ich war bereits einige Male auch alleine Unterwegs, sei es bspw. die 4-stüdige Fahrt nach Nakuru. Somit kann ich die Menschen hier einfach nur als extrem freundlich und hilfsbereit beschreiben…

 

Gastfamilie:

Während meiner Zeit hier in Kenia lebe ich in einer Gastfamilie in Juja in der Nähe des Community Zentrums und somit auch der Schulen. Ich brauche circa 30 Minuten zum Projekt mit dem Fahrrad, welches ich mir zugelegt habe sobald ich hier angekommen war, da ich so um einiges unabhängiger bin, bezogen auf den Weg zur Arbeit. Andernfalls müsste ich auf andere Verkehrsmittel wie BodaBodas (Motorrädern), Matatus (kleine Busse) oder Tuktuks (Dreiradtaxis) zurückgreifen, was sich in der Summe nicht rentieren würde und ich mit dem Fahrrad ebenfalls bereits sportlich aktiv sein kann. Nach ein paar ersten Tagen der Eingewöhnung habe ich schnell gemerkt wie liebe- und führsorgevoll die Familie ist. Bernard und Jane, meine Gasteltern, haben fünf eigene Kinder und fünf weitere adoptiert. Davon leben allerdings nur noch zwei Gastschwestern dauerhaft hier. Alle anderen sind bereits ausgezogen, haben teilweise schon eine eigene Familie gegründet und Kenia bezüglich Arbeit/Familie verlassen. Ebenfalls auf dem Grundstück meiner Gastfamilie lebt der Vater meines Gastvaters, welcher bereits über 100 Jahre alt ist. Mit ihm lebt ein junger Mann dessen Hauptaufgabe es ist sich um die Tiere welche hier leben zu kümmern. Darunter zählen vier Ziegen, über 15 Hunde, viele Kaninchen und Hühner und Hähne. Ich lebe natürlich ebenfalls auf dem Grundstück allerdings alleine in einem anderen Haus, welches trotzdem dauerhaft von Besuchern mitbewohnt wird. Somit ist hier immer einiges los. Somit auch an Weihnachten und Sylvester.

Weihnachten:

Als es zeitlich Richtung Weihnachten ging kamen auch immer mehr Familienmitglieder Nachhause. Neben einer Tochter, welche zurzeit in Mali lebt, da sie dort für die UN arbeitet, kamen noch drei weitere Söhne jeweils mit ihren Familien und somit waren wir bereits über 25 Leute. Mit so viel Andrang hatten selbst meine Gasteltern nicht gerechnet und somit wurde teilweise auf Coachen geschlafen und andere wurden in die Garage einquartiert. Am 24.12 also bei uns Heiligabend fand noch nicht viel statt, da hier in Kenia erst mit dem 25.12 Weihnachten startet. Somit startete dann auch am Morgen des 25. Dezembers mit dem Schlachten von einem Hahn und zwei Kaninchen Weihnachten. Hierbei habe ich natürlich tatkräftig mitgeholfen. Mit Einzelheiten verschone ich Sie an dieser Stelle mal. Allerdings verlief es so viel kann ich sagen traditionell… Zudem wurde hingegen der bereits geschlachteten Tieren Schweinefleisch zubereitet. Das Essen war einfach nur köstlich. Über den Tag hinweg herrschte eine sehr entspannte Stimmung und somit wurde viel erzählt, gelacht, Musik gehört und getanzt. Am Abend wurde dann gegessen und dass ein oder andere Bierchen getrunken. Am 26.12 um 7 Uhr morgens sind wir dann in die Kirche gegangen und haben später dann die Kaninchen und den Hahn zubereitet. Zwischen Weihnachten und Sylvester mussten wir dann spontan eine der Ziegen meiner Gastfamilie schlachten und zubereiten, da sie mit einer anderen gekämpft hatte und dabei verstorben war. An Sylvester und über Neujahr sind noch mit der Cousine von meiner Gastmutter und ihrer Familie weitere Besucher gekommen, die ebenfalls als Geschenk eine Ziege zum Schlachten mitgebracht hatten. Sylvester verlief ähnlich wie Weihnachten mit einfach unfassbar viel zu Essen, Musik, Tanz und somit jeder Menge Spaß. Feuerwerk spielt in Kenia nicht so eine große Rolle, allerdings konnte man sich gut das Feuerwerk von den Hotels der Umgebung ansehen. An dieser Stelle wollte ich nochmal anmerken, dass diese Menge an Fleisch bei jedem Essen in keinem Fall üblich hier in Kenia ist und nur aufgrund der Feiertage so viel geschlachtet und zubereitet wurde.

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