Starker Regisseur: Mats Wolf führt TVK zum Sieg über Aldekerk

Mats Wolf Aldekerk
Mats Wolf in Aktion (Foto Michael Jäger)
TV Korschenbroich – TV Aldekerk 31:26 (16:13). Am Ende hatten an diesem unterhaltsamen Freitagabend irgendwie alle etwas in ihrem Nikolausstiefel. Zuerst galt das natürlich für den TV Korschenbroich, der sich von der jüngsten 23:27-Niederlage beim BTB Aachen gut erholt zeigte und durch den 31:26 (16:13)-Erfolg gegen den hartnäckigen TV Aldekerk wenigstens für eine Nacht wieder die Tabellenspitze der Regionalliga übernahm. „Aldekerk war der erwartet starke Gegner und wir haben das insgesamt gut gelöst“, fand der erleichterte TVK-Trainer Dirk Wolf, der sich mit dem Verein ein paar Tage vor dem Spiel vorzeitig auf eine Verlängerung des Vertrages um zwei Jahre bis Mitte 2022 geeinigt hatte. Verstecken mussten sich mit ihrer Leistung tatsächlich auch die Gäste nicht, die bis zum Schluss alles gaben und deshalb ihren Coach Nils Wallrath keineswegs enttäuschten: „Wir waren nur in ein paar Situationen nicht abgezockt genug."
Prägende Figuren hatten beide Seiten bereits in der wilden Anfangsphase, als von intensiver Abwehrarbeit nicht viel zu erkennen war. Bis zum 8:6 (9.) fielen Tore in einem schwindelerregenden Tempo – wozu auf Seiten der Gäste nachhaltig Mittelmann Julian Mumme beitrug, der sechs seiner sieben Treffer vor der Pause erzielte. Unterstützung fand sich zunehmend in Linkshänder Thomas Jentjens, der später mit acht Toren sogar der erfolgreichste Werfer der gesamten Partie war. Die meisten Akzente bei den Hausherren setzte Regisseur Mats Wolf, der neben seiner Gefahr für den Aldekerker Kasten eine Menge Übersicht und Vorarbeit für die Kollegen zeigte. „Das war überragend“, urteilte Trainer-Vater Dirk Wolf, „tut mir leid, dass ich das so sagen muss.“ Dem Vorwurf der familiär bedingten Parteilichkeit setzte er sich damit allerdings nicht aus und Widerspruch gab es auch keinen.
Der TVK schien das Duell immer wieder fest im Griff zu haben, zumal er sich vom 10:9 (18.) durch vier Treffer hintereinander auf 14:9 (23.) absetzen konnte und nach der ersten Hälfte mit dem 16:13 immer noch ein Drei-Tore-Polster im Rücken hatte. Aldekerks Antwort folgte allerdings prompt und nach dem 18:15 (34.) für Korschenbroich wurde es wieder spannend – 19:18 (36.), 21:20 (41.), 22:21 (42.). Drei Treffer von Steffen Brinkhues und einer von Justin Kauwetter zum 26:21 (48.) brachten den Gastgebern das nächste deutliche Polster, das bis zum 28:23 (51.) hielt. Für die Entscheidung zugunsten der Hausherren sorgte dann wohl Keeper Felix Krüger, als er beim Stande von 28:25 (53.) in zwei Angriffen hintereinander (55./56.) durch Glanzparaden den Anschluss des TVA verhinderte. Auf der Zielgeraden machten die beiden Außen David Biskamp und Sascha Wistuba sowie Aaron Jennes aus dem 28:26 (58.) noch den deutlichen Endstand.
Dirk Wolf nahm das gute Gefühl mit, dass seine Mannschaft im Jahres-Endspurt entschlossen ist, ihre gute Ausgangslage nach 2020 mitzunehmen. Trotzdem bleiben ihm für die Trainingsarbeit genügend Ansatzpunkte – und deshalb wird vermutlich niemand abheben. So brachte der TVK unter anderem zweimal das Kunststück fertig, eine Überzahl zu verlieren (0:2/0:1). Der eine oder andere überflüssige Wurf selbst in engeren Situationen hätte ebenfalls nicht sein müssen – und die Abwehr darf wohl auch gerne über 60 Minuten energisch zupacken. „Da haben wir es dann ja besser gemacht“, stellte Wolf fest. Auch das stimmte an einem Abend, an dem alle etwas in ihrem Nikolausstiefel hatten.
TV Korschenbroich: Jäger, Krüger – Wistuba (6/2), Dicks, Jennes (2), Brinkhues (5), Zidorn (4), Wolf (6), Kauwetter (3), Biskamp (3/1), Schneider (1), Franz (1).

TV Aldekerk: Schoemackers, Köß – Jonas Mumme, Kleinelützum (1), Greven (1), Phlak (4/2), Jentjens (8), Upietz, Rampyapedi (1), Tobae (2), Zwarg, Julian Mumme (7), Tebyl (2), Appelhans.

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