TVK gewinnt packendes Derby in restlos ausverkaufter Waldsporthalle

„Dieses Spiel hatte alles, was man sich von einem Derby verspricht“, freute sich Kai Faltin, Manager und Sportlicher Leiter des TV Korschenbroich nach dem verdienten 31:29 (15:14)-Erfolg über die HSG Krefeld. Die 599 Zuschauer in der ausverkauften Waldsporthalle feierten nach dem Schlusspfiff des Schiedsrichtergespannes Berning/Thiemann das hand.ball.herz.-Team. Die Mannschaft um den elffachen Torschützen Michel Mantsch baute durch den Derbysieg die Serie weiter aus und sammelte aus den letzten sieben Spielen 12:2 Punkte. Damit wurde der 4. Platz gefestigt, die HSG Krefeld bleibt weiterhin Dritter.
TVK-Krefeld 2
Beide Mannschaften mussten auf Stammspieler verzichten, die Gäste aus Krefeld gingen dennoch als Favorit in die Partie. Die Zuschauer in der Waldsporthalle erlebten einen furiosen Auftakt, sowohl der TVK als auch die HSG Krefeld begannen mit hohem Tempo. Neben vielen Treffern waren natürlich auch zahlreiche Fehler die Folge. Als Max Zimmermann in der 10. Minute seinen Tempogegenstoß nicht im Gehäuse von Stefan Nippes unterbringen konnte, setzten sich die Gäste aus Krefeld mit 6:4 und 8:5 (13. Minute) erstmals ab. „In der Anfangsphase konnten sich die Abwehrreihen aufgrund des hohen Tempos nicht formieren“, sagte Ronny Rogawska. Doch der TVK schlug zurück, kam durch zwei Treffer von Michel Mantsch, davon einem per Siebenmeter, sowie einem Tor von Max Zimmermann zum 8:8-Ausgleich.

Die Deckung der Korschenbroich kam nun besser in die Partie, auch Keeper Paul Keutmann konnte sich immer wieder in Szene setzen. Zwar konnte die HSG durch Treffer von Thomas Plhak noch einmal mit 9:8 und 10:9 in Führung gehen, doch ab der 21. Minute konnten sich die Gastgeber durch einen 5:1-Lauf mit 14:11 (27. Minute) absetzen. „Ich hätte mir zu diesem Zeitpunkt gewünscht, dass wir mit einer Drei-Tore-Führung in die Halbzeitpause gehen“, sagte Ronny Rogawska. „Doch wir haben leider in der Schlussphase der ersten Halbzeit zu viele klare Chancen ausgelassen.“ So konnte die HSG Krefeld durch Tim Gentges und Thomas Plhak auf 14:15 verkürzen.

Nachdem sich die Schwarz-Gelben in der Anfangsphase eine 18:17-Führung (35. Minute) heraus spielen konnte, tauschte Ronny Rogawska die Keeper. Benedikt Köß kam für Paul Keutmann. Und diese Einwechselung solle sich auszahlen. Michel Mantsch scheiterte in der 36. Minute per Siebenmeter an Philipp Ruch, die Gäste konnten im Gegenzug ihre Führung wieder auf zwei Treffer zum 19:17 ausbauen. Doch nun brach die Zeit von Benedikt Köß auf, der die Gastgeber Mitte der zweiten Halbzeit im Spiel hielt.

In der 46. Minute lag der TVK mit 22:23 zurück, doch die Rogawska-Truppe kämpfte sich zurück und drehte die Partie nun wieder. Michel Mantsch, zweimal Mathias Deppisch und Gerrit Stassen sorgten für einen 4:0-Lauf. Die 26:23-Führung versetzte die Zuschauer in der Waldsporthalle in Ektase. „In den nächsten Minuten haben wir uns richtig gute Chancen herausgespielt, doch leider haben wir diese nicht genutzt“, ärgerte sich Ronny Rogawska. „Wir hätten die Partie so schon entscheiden können, haben die Krefelder aber wieder aufgebaut.“ So kamen die Schwarz-Gelben bis zur 54. Minute erneut zum 26:26-Ausgleich.

Die Partie stand nun auf Messers Schneide. Der TVK legte nun immer wieder vor. So auch in der 58. Minute. Während Mathias Deppisch an Philipp Ruch scheiterte, verwandelte Dennis Backhaus den Abpraller zum 30:29. 30 Sekunden vor dem Schlusspfiff hatte der Spielstand noch immer Bestand. Ein technischer Fehler von David Breuer brachte den TVK rund zehn Sekunden vor dem Schlusspfiff erneut in Ballbesitz. Ronny Rogawska nahm eine erneute Auszeit. Die letzten sechs Sekunden nutzte Max Zimmermann für einen Tempogegenstoß. Das Duell gegen Philipp Ruch entschied der Linksaußen mit der Trikotnummer 27 für sich und netzte so zum 31:29-Siegtreffer ein.

Danach gab es für die TVK-Akteure und Verantwortliche kein Halten mehr, sie lagen sich in den Armen und freuten sich über den nächsten Erfolg. Nach der Verabschiedung der Gäste feierten Mannschaft und Fans den Derbysieg mit der „Humba“ in der Waldsporthalle.

„Hut ab vor dieser Mannschaft und Ronny“, sagte Kai Faltin nach dem Spiel. „Wenn man bedenkt wie wir uns hier trotz aller Widrigkeiten Woche für Woche, ohne zu klagen, mausern, dann ist das mehr als bemerkenswert. Wir haben heute sicherlich ein tolles und packendes Derby gesehen. Die Mannschaft hat richtig gute Werbung für den Handballsport und den TV Korschenbroich betrieben. Wer heute nicht in der Halle war, hat definitiv etwas verpasst!“

Ronny Rogawska war nach dem Spiel einfach nur glücklich. „Ich freue mich einfach irre, dass wir uns heute für diesen Fight belohnt haben und diese zwei Punkte eingefahren haben. Ich denke, dass wir das Spiel auch verdient gewonnen haben. Ein Dankeschön an unsere Fans fürs Kommen und natürlich auch für die tolle Unterstützung“, sagte der 47-Jährige, der sich am Samstagnachmittag in der Kölner LanxessArena schon auf das Wiedersehen mit einigen Landsleuten freut. Rogawska profitierte von diesem Terminchaos rund um das Länderspiel und ist am Samstagnachmittag zu Gast beim Spiel Deutschland gegen Dänemark.

Für den TV Korschenbroich geht es am Sonntag, 10. April, mit einem Gastspiel beim ATSV Habenhausen weiter. Im Ligaendspurt – noch vier Spiele verbleiben bis zum 30. April – will das hand.ball.herz.-Team Platz vier verteidigen.

Statistik:
TV Korschenbroich:
Paul Keutmann, Benedikt Köß – Mathias Deppisch (4), Dennis Backhaus (4), Gerrit Stassen (4), Michel Mantsch (11/8), Simon Foerster, Markus Neukirchen (2), Nicolai Zidorn, Justin Müller (3), Max Zimmermann (3), Antoine Baup
HSG Krefeld: Stefan Nippes, Philipp Ruch – Kai-Max Wingert, David Breuer (3), Hannes Hombrink, Thomas Pannen (5), Maik Schneider (8), Thomas Plhak (5/3), Tim Gentges (3), Robin Spickers, Gerrit Kuhfuss (3), Lukas Schmitz (2), Marc Pagalies
Schiedsrichter: Jörg Berning und Hendrik Thiemann
Zeitstrafen: TVK: 10 (5x 2 Minuten) – HSG: 10 (5x 2 Minuten)
Siebenmeter: TVK: 9/8 – HSG: 4/3
Spielfilm: 1:0 (1.), 2:4 (5.), 4:5 (9.), 5:8 (13.), 7:8 (18.), 9:9 (20.), 13:11 (25.), 15:14 (Halbzeit) – 15:15 (31.), 17:18 (35.), 20:20 (40.), 22:22 (45.), 26:24 (50.), 28:27 (55.), 31:29 (Endstand)
Zuschauer: 599 (ausverkauft)

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