TVK meldet sich eindrucksvoll zurück: Hand.Ball.Herz.-Team deklassiert Hessen mit Wut im Bauch

Der TV Korschenbroich hat sich am Samstagabend eindrucksvoll zurück gemeldet. Der Aufsteiger HSG VfR/Eintracht Wiesbaden wurde mit einer gehörigen Portion Wut im Bauch deklassiert, das Hand.Ball.Herz.-Team gewann am Ende hochverdient mit 34:23 (17:11). Der vierte Saisonsieg war zugleich auch der höchste Erfolg in der Spielzeit 2014/2015. Mit nunmehr 9:13 Punkten rangiert der TVK weiterhin auf Platz 10. Am kommenden Samstag gastiert die Mannschaft von Ronny Rogawska beim TuS Ferndorf.
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Als um 20.54 Uhr der Song "Auf uns" von Andreas Bourani in der Waldsporthalle erklang, war der vierte Saisonsieg des TV Korschenbroich in der 3. Liga West unter Dach und Fach. Zuvor bot die Mannschaft von Ronny Rogawska einen starken, vor allem engagierten und leidenschaftlichen Auftritt gegen die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden, die als Aufsteiger einen einstelligen Platz in dieser Spielzeit anpeilt.

Von Beginn an merkte man dem Hand.Ball.Herz.-Team an, dass man diese Partie unbedingt gewinnen will. Dies spiegelte sich in der Körpersprache der Gastgeber wieder. Das Team von Ronny Rogawska trat nach einer ereignisreichen Woche mit Wut im Bauch an. Zum einen war ein Trainingsbetrieb kaum möglich, Ronny Rogawska konnte im Training verschiedene Dinge gar nicht ausprobieren. Der Däne musste sich auf eine Vorbereitung per Videoanalyse beschränken. Zum anderen hatten die Korschenbroicher Verantwortlichen aufgrund der personellen Situation versucht, die Partie gegen die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden zu verlegen – allen voran um die Gesundheit der Mannschaft und einzelner Spieler zu schonen. "Uns lag von Wiesbaden schon eine mündliche Zusage und das Verständnis für unsere Situation vor, doch schriftlich stimmte der Aufsteiger dann für uns überraschend einer Spielverlegung nicht zu", erklärte Kai Faltin, der dieses Thema vor der Partie nicht öffentlich machte, nach dem Sieg über die HSG. "Die Mannschaft hat dies zusätzlich gepuscht und wollte diese beiden Punkte unbedingt einfahren. Ich kann dem gesamten Team und jedem einzelnen Spieler nur gratulieren und beglückwünschen. Dieser Sieg war so ungemein wichtig für uns."
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Ronny Rogawska konnte für die Partie gegen das Team aus der hessischen Landeshauptstadt drei Torhüter und neun Feldspieler aufbieten. Max Schreiner aus der Verbandsliga-Mannschaft half erneut im Kader des Drittligisten aus. Max Zimmermann drehte die Partie in der 2. und 3. Minute zugunsten des TVK nachdem die Gäste durch Yakub Kaplan mit 1:0 nach 75 Sekunden in Führung gingen. Zwar konnten die Gäste noch einmal zum 2:2 durch Patrick Heil ausgleichen, doch danach war Schluss mit der Herrlichkeit. Michel Mantsch per Siebenmeter, Mathias Deppisch, Justin Müller und Marcel Görden sorgten bis zur 9. Spielminute für eine 4:0-Serie, der TVK führte mit 6:2. Immer wieder setzten die Mannen von Ronny Rogawska seine Forderungen um: Aus einer starken Deckung wollte man viele Treffer im Tempogegenstoß und aus der 2. Welle heraus erzielen. So parierte Almantas Savonis in der 11. Minute erneut glänzend, reagierte schnell und schickte Mathias Deppisch auf der rechten Außenbahn auf die Reise. Der Kapitän netzte zum 7:3 ein. Max Zimmermann und Michel Mantsch erhöhten bis zur 13. Minute auf 9:3.
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Und diesen Vorsprung von sechs bis sieben Treffern konnte der TVK im gesamten weiteren Verlauf der 1. Halbzeit halten, Wiesbaden war chancenlos und hatte Glück, dass das Schiedsrichtergespann Christian und David Hannes die harte Spielweise der Hessen durchgehen ließ und den Gastgebern für Allerweltfouls Zeitstrafe aufbrummte. Zur Pause waren die 500 Zuschauer in der gut gefüllten Waldsporthalle bei einer 17:11-Führung ihres TV Korschenbroich hochzufrieden.

Michel Mantsch erhöhte nach der Pause gleich auf 18:11. Christoph Gelbke sorgte in der 36. Minute für die 20:14-Führung der Gastgeber. Doch nun kam die stärkste Phase der Gäste: Drei Treffer von Yakub Kaplan, davon zwei per Siebenmeter, sorgten für den 17:20-Anschlusstreffer. Doch wer nun glaubte, dass die Gäste die Partie drehen könnten, täuschte sich. Der TVK meldete sich zurück und baute den Vorsprung durch den ersten Treffer von Max Schreiner kurz nach seiner Einwechslung und den Toren von Christoph Gelbke und Max Zimmermann bis zur 43. Minute wieder auf sechs Tore aus. Nach einem weiteren Lauf, diesmal von fünf Treffern in Folge, stand die Waldsporthalle Kopf. Der TVK führte zehn Minuten vor dem Spielende durch einen weiteren Treffer von Marcel Görden mit 28:18.
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Als Max Zimmermann in der 53. Minute zum 30:19 traf, stimmten die Fans des TVK "Oh wie ist das schön, sowas hat man lange nicht gesehen" an und feierten das Team von Ronny Rogawska begeistert. Am Ende meldete sich der TV Korschenbroich eindrucksvoll zurück und gewann die Partie gegen die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden hochverdient mit 34:23.

"Dieser Sieg tut uns allen gut", freute sich Ronny Rogawska auf der Pressekonferenz. "Unsere 3-2-1-Deckung war sicherlich heute der Schlüssel zum Erfolg, wir waren aggressiv in den Zweikämpfen und wir wollten dieses Spiel unbedingt für uns entscheiden. Wir konnte dank der guten Deckungsleistung viele Tempogegenstöße laufen und Treffer aus der 2. Welle erzielen. Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben und haben zudem auch sehr diszipliniert im Angriff gespielt. Am Ende möchte ich unseren treuen Zuschauern für die tolle Unterstützung danken."
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Am kommenden Samstag gastiert das Team von Ronny Rogawska beim Tabellendritten TuS Ferndorf. Dann gibt es auch ein Wiedersehen mit den Ex-Korschenbroichern David und Simon Breuer sowie Daniel Mestrum. Der TVK in dieser Partie völlig frei aufspielen und sehen, was beim Aufstiegsfavoriten in Kreuztal möglich ist.


Statistik:
TV Korschenbroich:
Almantas Savonis, Benedikt Köß, Paul Keutmann – Mathias Deppisch (7), Michel Mantsch (9/3), Max Schreiner (3), Marcel Görden (3), Markus Neukirchen, Philipp Liesebach (1), Christoph Gelbke (3), Justin Müller (2), Max Zimmermann (6)
HSG VfR/Eintracht Wiesbaden: Paul Windheim, Niklas Weißbrod – Simon Engel, Christian Burghard (1), Nicolas Kolb, Patrick Heil (2), Yakub Kaplan (7/3), Danic Seiwert, Valentino Dottorello, Lars Kretschmann (2), Patrick Pareigis (1), Max Kellner (2), Lorenz Engel (5), Marc Teuner (1)
Schiedsrichter: Christian Hannes, Aachen, und David Hannes, Dortmund
Zeitstrafen: TVK: 10 – HSG: 6
Siebenmeter: TVK: 3/3 – HSG: 3/3
Spielfilm: 1:1 (2.), 4:2 (5.), 6:3 (10.), 10:5 (15.), 13:6 (20.), 15:8 (25.), 17:11 (Halbzeit) – 18:11 (31.), 19:13 (34.), 21:17 (40.), 25:18 (45.), 28:18 (50.), 31:20 (55.), 34:23 (Endstand)
Zuschauer: 500

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