Der TV Korschenbroich hat sich eindrucksvoll zurückgemeldet: Sechs Tage nach der 19:21-Heimniederlage gegen die SG Schalksmühle-Halver gewann das Team von Ronny Rogawska gegen den Leichlinger TV hochverdient mit 30:29. Nach einem tollen Fight feierte das Hand.Ball.Herz.-Team am Ende den ersten Heimerfolg in der Spielzeit 2014/2015 vor 500 Zuschauern in der Waldsporthalle – die Fans stimmten die "Humba".
Die 3. Liga West elektrisiert: Der TV Korschenbroich und der Leichlinger TV boten den 500 Zuschauern eine packende und bis zum Schluss spannende Partie. Während der TVK zum Teil richtig tollen Offensivhandball mit einer engagierten Deckungsleistung bot, konnte die Truppe aus Leichlingen lediglich mit Einzelaktionen glänzen.
Ronny Rogawska musste gleich auf vier Akteure verzichten: Neben den Langzeitverletzten Henrik Schiffmann und Paul Keutmann fehlten auch die angeschlagenen Mathias Deppisch und Nicolai Zidorn. So standen dem Dänen am Freitagabend lediglich 8 Feldspieler und 2 Torhüter zur Verfügung, der LTV trat mit einem Vierzehner Kader zum Duell gegen den TVK an.
Die Partie begann nach dem Geschmack der 500 Fans in der Waldsporthalle: Valdas Novickis scheiterte in der 1. Minute mit seinem Wurf an seinem Landsmann Almantas Savonis. Tom Wolf sorgte in der 3. Minute per Siebenmeter für das 1:0, Max Zimmermann legte wenig später zum 2:0 nach. Zwar konnte der LTV zwischenzeitlich durch den einzigen Treffer von Patrik Ranftler zum 4:4 ausgleichen, doch der TVK dominierte den ersten Durchgang eindrucksvoll.
So setzte man sich durch Treffer von Max Zimmermann, Christoph Gelbke und Marcel Görden per Siebenmeter auf 7:4 ab. "Im ersten Durchgang haben wir viele, viele Dinge richtig gemacht", freute sich Ronny Rogawska über den starken Auftritt seiner Mannschaft. "Einziger Wermutstropfen: Wir haben den Kreisläufer erneut nicht unter Kontrolle bekommen." Dennoch gelang es dem TVK sich bis zur 25. Minute auf 15:10 abzusetzen. In dieser Phase sahen die Zuschauer einen sehr spektakulären Treffer: Valdas Novickis verlor im Angriff den Ball, Michel Mantsch schickte Marcel Görden auf die Reise, dieser konnte den Ball nicht mehr bekommen. Dafür erreichte Henning Padeken den Ball und spielte unglücklicherweise Marcel Görden an. Der Kreisläufer netzte zum zwischenzeitlichen 13:9 ein. Erst in der Schlussphase des ersten Durchganges konnten die Gäste auf 13:16 verkürzen.
Die zweite Halbzeit begann für den TVK mit einem Paukenschlag: Marcel Görden erhöhte mit einem Rückhandwurf auf 17:13. "Dennoch haben wir nach der Pause unsere Linie im Angriffsspiel verlassen, die Belastungen für unsere Mannschaft ist sicherlich im Moment sehr hoch, das ist einer der Gründe warum Leichlingen wieder ins Spiel kam." So konnten die Gäste in der 44. Minute zum 20:20 ausgleichen, drei Minuten später gingen die Blütenstädter sogar mit 22:21 erstmals in Führung. Ronny Rogawska reagierte prompt, nahm eine Auszeit. Der TVK kam zurück und drehte die Partie wieder zu seinen Gunsten: Marcel Görden, Philipp Liesebach und Michel Mantsch per Siebenmeter sorgten für die 25:23-Führung zehn Minuten vor dem Spielende.
Beim Spielstand von 27:26 netzte Philipp Liesebach zweimal ein, Marcel Görden legte nach: Der TVK führte mit 30:26 (58. Minute). Zwei Minuten waren noch zu spielen, es sah nach einem klaren Erfolg für die Gastgeber aus, doch die Zuschauer sollten noch einmal zittern. Der LTV legte drei Treffer durch David Kreckler und zweimal Tim Hilger nach. In der letzten Sekunde gab es sogar noch einmal einen direkten Freiwurf. Der Wurf von Valdas Novickis wurde von der Deckung geblockt, der TVK gewann die Partie am Ende hochverdient. "So eng hätte es nicht werden dürfen, es fehlte Coolness und Cleverness", sagte Ronny Rogawska. "Uns sind in der Schlussphase einige leichtsinnige Ballverluste unterlaufen, hier müssen wir viel ruhiger die Partie zu Ende bringen."
Am Ende konnte es Gäste-Coach Frank Lorenzet nicht fassen: Erneut gelang es dem LTV nicht gegen den TVK zu punkten. Die letzten drei Partien konnte das Hand.Ball.Herz.-Team allesamt gegen das Starensemble aus der Blütenstadt für sich entscheiden. Dementsprechend bedient saß Lorenzet auf der Bank, trank aus seiner Flasche. Während sich die TVK-Spieler von ihm anständig verabschiedeten, klatschte er sie ab, blickte aber in die entgegen gesetzte Richtung.
"Es war eine beeindruckende Antwort der Mannschaft nach dem Spiel der Vorwoche! Unsere Vorbereitung auf das Spiel gegen Leichlingen hat sich mehr als ausgezahlt und wir haben verdient gewonnen. Im Angriff trotz unserer Personallage sehr clever unser Spiel aufgezogen. Das alles spricht für den Charakter und den Geist der Mannschaft und jedes Spielers", freute sich Kai Faltin nach den packenden sechzig Minuten.
Der TVK schloss durch den zweiten Saisonsieg punktemäßig mit den Gästen aus der Blütenstadt gleich. Mit 4:2 Punkten rückte der TVK auf Rang vier vor und verdrängte die Gäste aus Leichlingen auf den 5. Platz.
Am kommenden Samstag geht es für den TV Korschenbroich mit dem dritten Heimspiel in Folge weiter: Dann stellt sich die Zweitvertretung von GWD Minden in der Waldsporthalle vor. Die Partie wird am Samstagabend um 19.30 Uhr angepfiffen. Tickets für diese Begegnung sind ab Montag im Vorverkauf bei Knepperges & Zimmer, Hindenburgstr. 4, in Korschenbroich erhältlich oder können unter der Ticket-Hotline: 02161 / 9772812 vorbestellt werden.
Statistik:
TV Korschenbroich: Almantas Savonis, Benedikt Köß – Michel Mantsch (7/2), Tom Wolf (3/1), Marcel Görden (7/1), Markus Neukirchen, Philipp Liesebach (5), Christoph Gelbke (4), Justin Müller, Max Zimmermann (4)
Leichlinger TV: Ante Vukas, David Ferne – Dirk Schumacher (2), Carsten Lange, Felix Janssen (5), Tim Hilger (10/3), Tim Menzlaff, Valdas Novickis (5), Ousse Lajnef, Henning Padeken (3), Bastian Munkel, Patrik Ranftler (1), Maik Pallach, David Kreckler (3)
Schiedsrichter: Jörg Berning und Hendrik Thiemann, beide aus Steinfurt
Zeitstrafen: TVK: 12 – LTV: 16
Rote Karte: Markus Neukirchen (52. Minute, 3. Zeitstrafe)
Siebenmeter: TVK: 6/4 – LTV: 4/3
Spielfilm: 2:1 (3.), 3:2 (5.), 7:4 (10.), 10:7 (13.), 10:8 (16.), 13:9 (20.), 15:11 (25.), 16:13 (Halbzeit) – 17:13 (31.), 18:15 (35.), 20:18 (40.), 20:20 (44.), 22:22 (47.), 25:23 (50.), 27:25 (55.), 30:29 (Endstand)
Zuschauer: 500