Endlich geht es los – da sind sich die Spieler, der Trainer und die Verantwortlichen des TV Korschenbroich einig. Am Samstag gastiert das Hand.Ball.Herz.-Team zum Auftakt der 3. Liga West beim Aufsteiger SV 64 Zweibrücken (18 Uhr, Westpfalzhalle). Möglichst mit einem Erfolgserlebnis möchte Ronny Rogawska in die Saison 2014/2015 starten, doch den TVK wird in Zweibrücken alles andere als ein Spaziergang erwarten.
„Für Sportler ist die Vorbereitungszeit die schlimmste Phase einer Saison“, weiß Ronny Rogawska. „Deshalb sind wir alle froh, dass es nun endlich los geht.“ Mit der Vorbereitung ist der dänische Coach des TV Korschenbroich, der den Klub im dritten Jahr betreut, zufrieden. „Wir haben mit den Möglichkeiten, die wir hatten, sicherlich gute Ergebnisse und Leistungen erzielt. Optimal verlaufen ist die Vorbereitung aber auch nicht.“ So stand dem 45-Jährigen oft nur ein kleiner Kader zur Verfügung, einige Dinge konnten im Trainingsbetrieb und bei den Spielen nicht ausprobiert werden.
Am Samstag reist die Mannschaft des TV Korschenbroich zum Aufsteiger SV 64 Zweibrücken. Zweibrücken liegt im westlichen Südteil von Rheinland-Pfalz unmittelbar an der Grenze zum Saarland. 321 Kilometer beträgt die einfache Strecke zwischen der Waldsporthalle Korschenbroich und dem Spielort, der Westpfalzhalle in Zweibrücken.
Die Mannschaft von Coach Stefan Bullacher wurde in der abgelaufenen Spielzeit Erster in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar. Am letzten Spieltag konnte man die TSG Haßloch noch abfangen und feierte den Aufstieg in die 3. Liga West. Während die TSG am 17. Mai 2014 bei der SG Budenheim mit 27:29 patzte, gewann der SV 64 Zweibrücken sein Spiel beim Tabellendritten HF Illtal mit 30:27. In der abgelaufenen Spielzeit war die Westpfalzhalle eine Festung. Die Mannschaft von Stefan Bullacher gewann alle 15 (!!!) Heimspiele und sammelte dort 30:0 Punkte auf dem Weg in die 3. Liga West.
In Jerome Müller (RR/RA, 17 Jahre) und Björn Zintel (RM/LA, 18 Jahre), der vor dieser Spielzeit von der HSG Völklingen/VTZ Saarpfalz kam, stehen zwei aktuelle U18-Nationalspieler in den Reihen des Aufsteigers. Das Duo belegte jüngst mit der deutschen Jugendnationalmannschaft, die von Christian „Blacky“ Schwarzer betreut wird, den 7. Platz bei der U18-EM in Polen.
Der DHB-Coach sagt über die beiden Auswahlspieler aus Zweibrücken: „Jerome Müller ist ein Spieler mit einer hohen Dynamik und sehr guten Pass- und Wurfvariationen, im Angriff ist er unberechenbar und in der Deckung gewinnt er fast jeden Zweikampf. Björn Zintel ist unser Kopf im Angriffsspiel. Das, was ihm an Körpergröße fehlt, gleicht er durch Athletik wieder aus. Björn spielt gute Wurf- und Pass-Variationen. Seine Beinarbeit hilft uns, wenn wir offener verteidigen wollen.“
Der SV 64 Zweibrücken ist einer von insgesamt sechs neuen Mannschaften, die in diesem Jahr in der 3. Liga West antreten. „Das verspricht natürlich viel Spannung, aber zum anderen sind diese sechs neuen Mannschaften auch die großen Unbekannten“, sagt Ronny Rogawska.
So setzt der TVK-Coach am Samstag vor allem auf die Stärken seiner eigenen Mannschaft. „Wir müssen das umsetzen, was wir können“, fordert Rogawska. „Wir haben gegen den Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf gezeigt, was möglich ist. Wichtig wird vor allem sein, dass wir mit einer hundertprozentigen Einstellung in diese Partie gehen werden. Ein Spaziergang wird das Spiel nicht, Zweibrücken wird noch mit der Aufstiegseuphorie im Rücken gegen uns antreten. Das Team ist unheimlich heimstark und wird sicherlich alles daran setzen, positiv in die Saison zu starten, und sich im ersten Drittligaspiel gut zu präsentieren. Wir wollen möglichst mit einem Erfolgserlebnis die Rückfahrt nach Korschenbroich antreten. Ein guter Saisonstart wäre enorm wichtig für uns.“
Personell muss Ronny Rogawska am Samstag beim Aufsteiger lediglich auf Markus Neukirchen und Paul Keutmann verzichten. „Markus braucht sicherlich noch Zeit und Sicherheit. Auch Paul wird noch einige Zeit bis zu seiner Rückkehr brauchen, aber auch er kann ohne Druck auf sein Comeback hinarbeiten“, berichtet der Coach.