Vor ein paar Tagen war ich in Buenos Aires, Argentinien. Besucht habe ich dort für ein Interview den Präsident von River Plate Buenos Aires, Daniel Passarella. Den älteren Sportfans unter uns wird der Name noch was sagen: Er war Kapitän der argentinischen Fußball-Weltmeistermannschaft von 1978.
Anschließend haben mir die Leute von River Plate ihr Stadion und das Klubgelände gezeigt und ich muss wirklich sagen: Das war beeindruckend. Handballer, Volleyballer, Hockeyspieler – und natürlich die Fußballer. Alle zusammen nach dem Training in ihren einzelnen Abteilungen in der gleichen Cafeteria. Ob 11jähriges Nachwuchstalent oder 66jähriger Renter: Alle bilden eine große Vereinsfamilie. Es gibt keine räumliche oder soziale Trennung untereinander.
Das soziale Zusammenleben in diesem Klub ist beeindruckend. Alle Sportarten unter einem Dach, dazu noch gesellschaftlich miteinander verwoben. Natürlich ist River Plate mit seinen zigtausend Mitgliedern in einer Millionenmetrople nicht mit dem TVK zu vergleichen. Trotzdem kann man von diesen Eindrücken etwas mit nach Hause nehmen. Sportstätte und Vereinsleben gehen hier Hand in Hand, was sicher auch daran liegt, das auf dem riesigen Klubgelände alle Sportarten auch direkt nebeneinander trainieren. Der TVK ist eher dezentral organisiert: Zum Beispiel Schwimmen und Handball sowie das soziale Leben finden an unterschiedlichen Standorten statt.
Wäre es nicht schön, wenn man das soziale Klubleben nicht enger an den Sportbetrieb anknüpfen könnte, eine eigene Klubgastätte oder ein Cafe hätte? Natürlich ist das ganze nicht so einfach zu organisieren und zu finanzieren. Man muss auch nicht nach Buenos Aires fliegen, um so einen Eindruck mit nach Hause zu nehmen. Große, Mitgliederstarke Vereine in der Nähe sind ähnlich organisiert, können dies aber auch weil sie über höhere Beitragseinnahmen verfügen. Mit diesen Zeilen möchte eine vereinsinterne Diskussion anstoßen, mal sehen was am Ende dabei herauskommt.
T.K.