Mit reichlich Widrigkeiten hatte der TV Korschenbroich vor und während der Begegnung gegen Spitzenreiter Leichlingen am Samstagabend zu kämpfen. Am wenigsten schmerzlich war wohl noch das Endergebnis, denn die 25:29-Niederlage gegen den Aufstiegsaspiranten kam aufgrund der unterschiedlichen Ansprüche beider Teams nur wenig überraschend. Die größten Sorgen bereitete Mathias Deppisch, der in der 36. Minute eine womöglich schwere Knöchelverletzung davon trug und nach Spielende ins Krankenhaus gebracht werden musste.
Immerhin acht einsetzbare Akteure durfte TVK-Coach Ronny Rogawska zu Spielbeginn aufbieten, neben Daniel Mestrum fielen auch Philipp Liesebach (Magen-Darm) und Michel Mantsch (Grippe) aus, Philipp Ruch saß zwar ebenfalls auf der Bank, sollte aber mit Steißbeinprellung und Grippe nur im absoluten Notfall eingesetzt werden. Umso bemerkenswerter, wie gut die Rogawska-Sieben dem Tabellenführer im ersten Durchgang Paroli bieten konnte. Nach leichten Startschwierigkeiten (02:2, 5. Minute) konnten die Hausherren in der vor allem von den starken Defensivreihen dominierten Partie sogar mit 4:3 (13.) und 5:4 (15.) in Führung gehen. Mit zunehmender Spieldauer waren es jedoch die Gäste, die sich leicht absetzen konnten (5:8, 19.). Dabei profitierte der LTV auf der einen Seite von der nicht immer optimalen Chancenverwertung der Korschenbroicher und zum anderen von der extrem großzügigen Regelauslegung der Unparteiischen Henning Bargmann und Daniel Stein, die insbesondere Kreisläufer Marcel Görden zum Spielball der Leichlinger Abwehr werden ließen.
Doch auch mit dem Pausenstand von 9:12 aus Sicht der Gastgeber konnte das Hand.Ball.Herz.-Team noch hervorragend leben, gegen den Ligaprimus hatte der TVK länger mitgehalten, als man im Vorfeld der Partie hätte denken könne. Auch für den zweiten Durchgang hatte sich das Team einiges vorgenommen, doch schon nach sechs gespielten Minuten waren alle Pläne hinfällig. Beim Versuch, in die gegnerische Abwehr einzulaufen schlug sich Kapitän Mathias Deppisch den Fuß um und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht am Boden liegen. Sofort eilte die medizinische Abteilung in Form von Physio Michael Herfurtner und Mannschaftsarzt Daniel Miersch herbei um den Rechtsaußen zu versorgen. Der der 33-Jährige wurde direkt vom Spielfeld in die Kabine gebracht und nach der Partie zur eingehenden Untersuchung ins Krankenhaus gefahren, wo glücklicherweise eine Knochenverletzung ausgeschlossen werden konnte.
Durch Deppischs Verletzung war die Rogawska-Sieben auch ihrer letzten Wechselmöglichkeit beraubt. Björn Marquardt, der nach bereits nach zwanzig Minuten mit zwei diskussionswürdigen Zeitstrafen bedacht war und somit in ständiger Gefahr einer Disqualifikation schwebte, versuchte sich fortan als Rechtsaußen, was der Durchschlagskraft des rechten TVK-Flügels verständlicherweise nicht sehr zuträglich war. Konnten die Gastgeber in der Folge ihre starke Abwehrarbeit noch aufrecht erhalten, taten sie sich im Angriff dafür immer schwerer. Logische Folge daraus war der wachsende Vorsprung der Leichlinger. Doch mehr als fünf bzw. sechs Tore Differenz (15:20, 47.; 18:24, 55.) konnten sich die 'Pirates' nicht erarbeiten.
Mit einem furiosen Schlussspurt brachte das TVK-Rumpfteam den Aufstiegsaspiranten sogar noch einmal richtig ins Schwitzen. Bis auf 25:27 verkürzten die Korschenbroicher und versuchten in der letzten Spielminute mit einer offenen Manndeckung den Ballverlust zu erzwingen. Leichlingen gelang es jedoch 30 Sekunden vor dem Ende noch einmal, den Ball ins Tor zu tragen, was dem Spitzenreiter schließlich doch Gewissheit über den doppelten Punktgewinn am Niederrhein brachte.
Das spielfreie nächste Wochenende wird der TV Korschenbroich nutzen, um seine zahlreichen verletzten, kranken und angeschlagenen Spieler zu pflegen, damit dann im Heimspiel am 09. März gegen die TSG A-H Bielefeld (19.30 Uhr, Waldsporthalle) wieder etwas mehr personelle Alternativen bereit stehen. Aller Voraussicht nach nicht zur Verfügung stehen wird Kapitän Mathias Deppisch. Zwar steht die genaue Diagnose seiner Bänderverletzung noch aus, der Routinier rechnet selber jedoch mit einer mehrwöchigen Zwangspause, an der auch die „exzellente Erstversorgung durch Physio und Arzt, für die ich mich herzlich bedanken möchte“ (Deppisch) leider nichts ändern konnte.