Die TVK-Kolumne: Wieder Fuß fassen

Zugegeben die ersten Monate waren schwierig. Fans, Spieler, Sponsoren und auch die Journalisten, die über den TV Korschenbroich berichtet haben, waren an die 2. Liga gewöhnt. In der 3. Liga ist nun alles eine Nummer kleiner. Das zu verkraften und hinzunehmen ist nicht jedem leichtgefallen.

Der TVK wird nach menschlichem Ermessen die Klasse in diesem Jahr halten. Das die laufende Saison eine Übergangssaison ist, war allen Beteiligten von Beginn an klar. Es gab auf allen Ebenen bemerkenswerte Umbrüche. Am deutlichsten wurde das auf dem Spielberichtsbogen. Die neue, junge Mannschaft des TVK hat sich in der 3. Liga etabliert. Natürlich hätte es bisher besser laufen können, aber eben auch schlechter. Die Saison 2012/2013 dient dazu, erst einmal wieder Fuß zu fassen und eine Basis zu legen für die nächsten Jahre.

In der NGZ war jüngst zu lesen, dass den TSV Bayer Dormagen und den TV Korschenbroich mittlerweile Welten trennen. Diese Einschätzung ist richtig und zutreffend. Allerdings ist sie auch nicht verwunderlich. Der TVK verfügt über keine vom Bayer-Konzern subventionierte Arena und Jugendarbeit, auf die man aus Korschenbroich neidvoll blicken darf. Das sich der TSV Bayer Dormagen bereits wieder mit großen Schritten der 2. Bundesliga nähert, ist gut für den Handball der Region. Nach den zuletzt schlimmen Nachrichten, die unter dem Bayer-Kreuz von unseriösen Managern produziert wurden, tut es gut, dass auch dort wieder Fuß gefasst wird. Bis die Narben verheilt sind, die die Insolvenzen aus Dormagen und Düsseldorf bei interessierten Sponsoren in der Region hinterlassen haben, wird allerdings noch einige Zeit vergehen.

Wie schwer das ist, zeigt ein anderer Vergleich. ART Düsseldorf, zusammen mit dem Dormagen und Korschenbroich aus der 2. Liga abgestiegen, steht mit 6:30 Punkten im Tabellenkeller. Trotzdem gebührt den Machern aus der Landeshauptstadt Respekt und Anerkennung für den eingeschlagenen Weg. Dem Handball in Düsseldorf wieder neues Leben einzuhauchen ist nach all den Jahren der großspurigen Töne eine schwere und langwieriege Angelegenheit. Dass der TVK neun Punkte mehr auf dem Konto hat, als die ehemalige Bundesligastadt verdeutlicht, dass der Neuanfang in Korschenbroich so schlecht gar nicht gelaufen ist, wie er manchmal in der Öffentlichkeit dargestellt wird. Man muss sich eben nur an die neuen Bedingungen gewöhnen.
T.K.

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