Der TVK gratuliert Gerd Bennewirtz, dem Geschäftsführer seines Hauptsponsors SJB FondsSkyline OHG 1989 zum Geburtstag. „Ohne das nun schon in die 6. Spielzeit gehende Engagement der SJB mit Ihrem Geschäftsführer Gerd Bennewirtz wäre der Handball beim TVK, wie wir ihn kennen und lieben wohl nur schwer zu realisieren gewesen“, resümiert TVK-Geschäftsführer Dr. Peter Irmen, „dafür möchten wir uns gerade an seinem Ehrentag noch einmal besonders bedanken. Im Namen des gesamten TVK gratuliere ich Herrn Bennewirtz zum Geburtstag und wünsche ihm für seinen weiteren Lebensweg Glück und Gesundheit.“
Lesen Sie im Folgenden ein ausführliches Interview mit Herrn Bennewirtz.
Gerd Bennewirtz, Geschäftsführer der SJB FondsSkyline OHG 1989 aus dem rheinischen Korschenbroich ist ein echter Vollblutunternehmer. Seit 25 Jahren gehört der gebürtige Mönchengladbacher zu den prägenden Persönlichkeiten der FondsBranche. Am 28. Juni 2012 feierte Bennewirtz seinen 50. Geburtstag. In einem großen persönlichen Interview nimmt der im Rheinland tief verwurzelte Bennewirtz Stellung, was ihn als Unternehmer bewegt, warum die Staatsverschuldung Deutschlands von zwei Billionen Euro eine große Sorge ist und welche Wünsche er sich als Mensch und Familienvater noch erfüllen möchte.
Sie feiern Ihren 50. Geburtstag, herzlichen Glückwunsch! 25 Jahre haben Sie beruflich die FondsBranche mit gestaltet. Was waren die spannendsten Momente?
„Spannend wird es für einen Vermögensverwalter, wenn es an den Börsen kracht. Die Nachbeben der US-Bankenkrise von 1987 prägten das Umfeld, in das die SJB 1989 hineingeboren wurde. Seitdem gab es immer wieder Währungsturbulenzen, faule Kredite, Bewertungsblasen und gewaltige Kapitalverschiebungen. Doch am spannendsten war es, als die SJB im Frühjahr 2009 in einer bundesweiten Veranstaltungsreihe und im Fernsehen den ‚Staatsbankrott’ erklärte.
Es schien damals undenkbar, dass Industriestaaten pleite gehen können. Doch im Gefolge der Lehman-Pleite 2008 leistete Griechenland 2009 den Offenbarungseid und gab zu, Zahlen für den Euro-Eintritt manipuliert zu haben. Regierungen und Notenbanken rund um den Globus stemmten sich mit milliardenschweren Rettungs- und Konjunkturpaketen gegen die Finanz- und Wirtschaftskrise. Großbanken wurden teilweise oder ganz verstaatlicht. Deutschland kämpfte sich 2009 mit der „Abwrackprämie“ aus der Rezession. Doch der Preis ist hoch.Die Staatsschulden wuchsen innerhalb eines Jahres um rund 290 Milliarden Euro. Das war ein Plus von 8,6 Prozent.
Einen so sprunghaften Anstieg der Staatsverschuldung wie von 2009 bis 2012 hat es in Friedenszeiten noch nie gegeben. Insgesamt ist die Summe der Staatschulden von 1.766,94 Milliarden Euro auf 2.088,47 Milliarden Euro angestiegen. Inzwischen ist Deutschland mit einem Anteil von 81,2 Prozent der Jahreswirtschaftsleistung verschuldet.
Heute stehen Griechenland, Spanien und Italien auf der Kippe, Deutschland droht sich zu überfordern. Die Kapitalmärkte werden voraussichtlich auch in der zweiten Hälfte 2012 sehr volatil sein, wobei das Vorjahresergebnis vielleicht übertroffen werden könnte. Investoren sollten sich aber von solchen Überlegungen frei machen und sich darauf konzentrieren, ein attraktives, gut strukturiertes Depot zusammen zu stellen. Das ist, mit der Weisheit von 25 Jahren Branchenerfahrung, die beste Krisenstrategie.“
Wie haben Sie diesen besonderen Tag verbracht?
„Ich war mit meinen Mitarbeitern etwas essen, gemeinsam und im Freien. Am frühen Abend habe ich meiner Frau die Tür zum Porsche aufgehalten, und es ging an einen geheimen, schönen Ort. Dort konnten wir ganz in Ruhe die Natur und den sonnigen Tag genießen. Vom Rest habe ich mich einfach mal überraschen lassen.“
Worin sehen Sie die größte Herausforderung in der heutigen Zeit?
„Wir müssen das bipolare Denken überwinden, das wir nach dem Krieg gelernt haben. Als es noch die politischen Blöcke gab, war es notwendig, die Gegenseite zu übertreffen – koste es, was es wolle. Der kalte Krieg kostete Unsummen, nicht nur militärisch, sondern auch emotional. Die Deutschen entschädigten sich für die Angst im Grenzgebiet mit schnell wachsenden Ansprüchen, die mit Krediten befriedigt werden.
Seit 1965 tilgt der deutsche Staat nicht mehr. Neue Schulden werden gemacht, umnur die Zinsen zu bezahlen. Wir müssen dieses Erbe aus dem 20. Jahrhundert ersetzen durch ein modernes multilaterales Wirtschaftssystem mit einem zentralen Merkmal: Verantwortlichkeit. Das heißt: Wir müssen weg von einem überzogenen, kreditfinanzierten Wirtschaftssystem, das in Investoren ‚cash cows’ sieht und keine Geschäftspartner mit berechtigten Interessen.
Die globale Perspektive ist nicht mehr wegzudiskutieren. Sie lehrt uns in unendlichen kulturellen Facetten eine uralte Weisheit: Pacta servanda sunt. Übersetzt inunsere gesellschaftliche Gegenwart: Ob man mit dem geliehenen Geld eine spanische Bank kauft oder bei Saturn einen neuen Fachbildschirm – Schulden muss man zurückzahlen. Das wäre für ein globales Wirtschaftsystem des 21. Jahrhunderts ein erster Anfang.“
Stehen Sie weiterhin zur antizyklischen FondsAnlage?
„Ja, Antizyklik ist und bleibt die beste Anlagestrategie. Sie ist aktueller denn je. Zu Jahresbeginn pumpte die Europäische Zentralbank rund eine Billion Euro frisches Geld in das Bankensystem. Kapitalströme in dieser Größenordnung hinterlassen Spuren an den Kapitalmärkten. Bei Sparbuch, Festgeld und Anleihen sanken die Zinsen.
Die Aktienmärkte reagierten mit erhöhter Volatilität auf die Liquiditätsschwemme. Wer der antizyklischen Strategie folgt, muss Schwankungen an den Kapitalmärkten nicht fürchten – er nutzt sie gezielt für seine Renditeziele. Die SJB wählt für ihre Kunden die Märkte aus, die unterbewertet sind und ein Aufwärtspotenzial aufweisen. Ein Beispiel sind inhabergeführte Unternehmen, die in Deutschland 49 Prozent zum Umsatz der Gesamtwirtschaft beitragen. Investoren und Unternehmensinhaber haben viele Gemeinsamkeiten: Die Unabhängigkeit der Entscheidungsträger, die Substanz durch Eigenkapital und das langfristige, meist generationsübergreifende Denken. Homogene Interessen erzeugen Mehrwert.
Aktien sind die einzige Anlageklasse, die als Sachwert durch eine unternehmerische Leistung Mehrwert schafft. Gold oder Immobilen können das nicht. Das Aktienvermögen als Eigenkapital schafft für die Unternehmen einen wichtigen wirtschaftlichen Gestaltungsspiel, der gerade in Zeiten hoch verschuldeter öffentlicher Haushalte von herausragender Bedeutung ist. Unternehmer und Investor gehen eine interessengeleitete Geschäftspartnerschaft, mit dem Ziel der gegenseitigen Mehrung gesellschaftlicher Wohlfahrt ein. Der ökonomische Mehrwert entsteht allerdings durch die Entscheidungen der Unternehmen in den Betrieben. So werden die Aktiengesellschaften zu den produktiven Wirtschaftsstätten, die für die Aktionäre Dividenden erzielen.
Sie haben mit der SJB, Fonds&Friends und MFX große unternehmerische Erfolge gefeiert. Was planen Sie für die nächsten 10 Jahre?
„Die FondsIndustrie muss sich in der aktuellen Krise erneuern. Die FondsKosten müssen gesenkt werden und der Service weiter verbessert werden. Bei aller zum Teil gerechtfertigten Kritik an der FondsIndustrie sind und bleiben Investmentfonds die einzigen Sondervermögen unter den Kapitalanlagen. Ihr Status als Sondervermögen macht Investmentfonds zur sichersten Anlageklasse der Welt.
Im FondsVertrieb gilt es, die gesetzlich vorgeschriebene Regulierung erfolgreich umzusetzen. Weder für Finanzanlagenvermittler nach § 34f Gewerbeordnung noch für Finanzdienstleistungsinstitute nach § 32 Kreditwesengesetz wird die Aufgabe leicht. Vor allem unter den rund 80.000 Vermittlern, aber auch unter Instituten wird es zu enormen Konzentrationsprozessen kommen. Viele Vertriebe werden ihre FondsBestände an erstklassige Vermögensverwalter wie die SJB verkaufen und verrenten lassen.“
Was sind Ihre größten Ziele für die nächsten 10 Jahre?
„Ich möchte die SJB mit sicherer Hand durch die Krise steuern und erfolgreich in die FondsWelt von morgen führen. Die nötige Zielstrebigkeit sowie die innere Ruhe und Gelassenheit habe ich mir hart erarbeit. Diese innere Ruhe möchte ich in den nächsten zehn Jahren und weit darüber hinaus weiterentwickeln und kultivieren. Toll wäre, wenn eine Tochter mein Leben zusätzlich bereichern würde und ich mit ihr auf der Piazza della Signoria in Florenz den Sonnenaufgang genießen dürfte.“
Wie wichtig ist Ihnen Geld?
„Geld war mir noch nie wichtig. Geld versetzt uns in die Lage, Gutes zu tun, das ist wichtig. Das Glück zu haben, kreativ zu sein und die Chance zu bekommen, die Ideen in die Tat umzusetzen – dafür lebe ich. Geld war noch nie ein Ziel, für das ich gearbeitet habe. Das wird sich in meinen Leben auch nicht mehr ändern. Ich habe schon kein Geld gehabt und ich habe viel Geld gehabt. Arm war ich nie, weder an Gefühlen noch an Kreativität. Ich hoffe, dass mir Gott weiterhin dieses Glück schenkt.“
Die SJB FondsSkyline OHG 1989 in Korschenbroich ist eines der ältesten und größten privaten Finanzdienstleistungsinstitute in Deutschland. Momentan betreuen 35 fest angestellte Mitarbeiter mehr als 5.000 aktive Kundenmandate. Das Kundenkapital in Obhut der SJB summiert sich aktuell auf mehr als 250 Millionen Euro. Die SJB hat einen bankenähnlichen Status und unterliegt der kontinuierlichen Aufsicht der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht BaFin.