HJFI & Jugendabteilung im Gespräch

Seit eineinhalb Jahren bemüht sich die Handball-Jugend-Förderinitiative im TVK darum, den leistungsorientierten Jugendhandball nach vorne zu bringen. Im Gespräch mit der Presseabteilung blicken Klaus Weyerbrock, Gründungsmitglied der HJFI und Walter Hintzen, Vorstand der Handballabteilung des TVK auf die bisherige Arbeit zurück, wagen aber auch einen Blick in die Zukunft.

Hintzen Weyerbrock

Presse: Seit rund eineinhalb Jahren engagiert sich die HJFI für den Jugendhandball im TVK. Wie fällt das Zwischenfazit aus?

Hintzen: Die HJFI ist ein wichtiger Baustein in der Handballabteilung. Wir Handballer sind nun einmal die Abteilung mit den meisten Ausgaben die auch keine wesentlichen Einnahmen generiert wie andere Abteilungen des TVK. Die HJFI schafft es mit ihrem Engagement wichtige Dinge zu unterstützen, die nicht direkt Pflichtaufgaben sind, aber die Qualität verbessern, wie z.B. die Finanzierung von Trainerausbildungen.

Weyerbrock: Unser Zwischenfazit fällt absolut positiv aus. Im Oktober 2010 hat keiner der damaligen HJFI-Gründer auch nur ansatzweise geahnt, dass wir auf eine so große Resonanz und finanziellen Zuspruch stoßen werden die Jugendabteilung des TVK in Form einer Förderinitiative zu unterstützen.

Wurden die gesteckten Ziele der HJFI erreicht?

Hintzen: Die Frage kann man nur mit „ja“ beantworten. Aber mit dieser Aufgabe ist man immer auf einem Weg, auf dem man ständig arbeiten muss und das macht das Team um Uli Dengler bisher hervorragend.

Weyerbrock: Unser Hauptziel lag ganz klar in der schnellen Gewinnung von mehreren Sponsoren, die die Nachwuchsarbeit des TVK mit Geld- oder Sachspenden unterstützen wollen. Dieses Ziel wurde erreicht.

Hintzen Weyerbrock 2

Wo besteht derzeit noch der größte Handlungsbedarf?

Hintzen: Wir sind ständig dabei die Qualität des Angebots zu verbessern. Für leistungsbezogenen Jugendhandball fehlen aber derzeit die Strukturen, die ohne finanziellen Anschub nicht leistbar sind.

Weyerbrock: Um Projekte wie Jugendkoordinator, Traineraus- und Fortbildungen, Trainingscamps und außergewöhnliche Trainingsmaterialen dauerhaft mitzufinanzieren, benötigt man fortlaufende Spendeneinnahmen. Aus diesem Grund werden wir gezielter an den Einzelhandel und Gewerbetreibende in Korschenbroich herantreten und für die Förderinitiative werben.

Es war vor einiger Zeit angedacht, einen Jugendkoordinator einzustellen. Warum hat das bislang nicht geklappt?

Weyerbrock: Für solche Auskünfte ist die HJFI der falsche Ansprechpartner. Wir haben im Dezember, nach Gesprächen mit der Handballabteilungsleitung, eine Anschubfinanzierung für einen Jugendkoordinator für ein Jahr verabschiedet und die Rahmenbedingungen schriftlich mitgeteilt. Grundsätzlich ist es jedoch für die Entscheidungsträger nicht einfach, auf Grund des Anforderungsprofiles und den zur Verfügung stehenden Mitteln schnell geeignete Kandidaten zu finden.

Hintzen: Der Wunsch einen Jugendkoordinator ins Boot zu holen ist nach wie vor vorhanden. Sinnvoll ist aber nur eine nachhaltige Lösung. Das ist bei der erforderlichen qualitativen Anforderung bei begrenztem finanziellem Rahmen bisher noch nicht gelungen.

Jugend 1Betreibt der TVK parallel zur HJFI auch noch Sponsorenakquise?

Hintzen: Natürlich stehen hier auch nach wie vor andere Wege offen um die TVK-Jugend zu unterstützen. Jeder kann eine Spende an den TVK auch zweckgebunden direkt für die Handballabteilung, für die Jugend oder z.B. für die Trikots der Mannschaft des eigenen Kindes geben, natürlich gegen Spendenbescheinigung.

Was sind die großen Schwierigkeiten beim Versuch, Sponsoren und Geldgeber für die HJFI zu finden?

Weyerbrock: Die HJFI besteht aktuell aus vier Personen, die sich in ihrer Freizeit um die Akquise von Sponsoren kümmern. Dadurch sind nun mal Grenzen vorhanden, um kontinuierlich weitere Sponsoren und Geldgeber für die Förderinitiative zu gewinnen. Seit der Gründung vor 16 Monaten konnten bereits über 10 größere Sponsoren gewonnen werden, wovon mehrere auch bereits zum zweitenmal gespendet haben.

Für die kommende Spielzeit bildet die weibliche A-Jugend eine Spielgemeinschaft mit dem TV 1848 Mönchengladbach. Wie und Warum ist es dazu gekommen? Sind ähnliche Projekte auch mit anderen Mannschaften geplant?

Hintzen: Die Schülerzahlen sind stark rückläufig, die Freizeitangebote zahlreich wie nie. Das hat natürlich Auswirkungen auf den Pool der aktiven Nachwuchshandballer. Die sinnvolle Reaktion ist die Bildung von Spielgemeinschaften um überregional mitspielen zu können. Mit dem TV 1848 ist so etwas erstmals gelungen. Das kann man auch nur dann schaffen, wenn alle mal die Vereinsbrille absetzen und kompromissbereit sind.

Weyerbrock: Sicherlich werden wir uns bei Anfragen seitens der neuen JSG TVK/TV 1848 MG intensivere Gedanken über die Ausschüttung von Geldern für diese Mannschaft machen müssen, ich sehe vom Grundsatz her aber keine Probleme in einer Unterstützung. Schließlich sind solche Jugendspielgemeinschaften absolut erforderlich, um einzelne Teams im spielschwachen Handballkreis überregional wettbewerbsfähiger zu machen. Ich hoffe, dass es einige Nachahmer in der Region geben wird und freue mich persönlich sehr über diese Kooperation, die ich administrativ ein wenig begleitet habe. Ich finde es mehr als nur bemerkenswert, dass mit Walter Hintzen und Uli Rheinhart beide Vereinstrainer zukünftig einen gemeinsamen Weg mit den A-Mädels beschreiten.

Wenn die Jugendabteilung des TVK einen Wunsch frei hätte, wie sähe der aus?Jugend 2

Hintzen: Die Voraussetzungen für leistungsbezogenen Jugendhandball zu schaffen: Hierzu wäre einerseits ein deutlich verbessertes Hallenangebot erforderlich, ebenso gehören Talentsichtung und Akquise an den Schulen und überdurchschnittlich qualifizierte und engagierte Trainer bereits ab der E-Jugend zum Paket. Damit da keine Missverständnisse entstehen: Die hervorragende Arbeit durch unsere ehrenamtlichen Jugendtrainer möchte ich hier in keiner Form in Frage stellen.

und bei der HJFI?

Weyerbrock: Hier würde ich meinen persönlichen Wunsch mal nennen, der eine leistungsorientiertere Ausrichtung der Nachwuchsabteilung beinhaltet. Es kommen im D- und C-Jugendbereich zur neuen Saison mehrere talentierte Korschenbroicher Mannschaften in das Alter, wo man sich zwischen breitensportlichem oder leistungsorientiertem Werdegang entscheiden muss. Die Trainingssituation wird sich in der Waldsporthalle/Hallensportzentrum auf Grund zurückgehender Handballteams verbessern. Somit wären einige der zwingend erforderlichen Grundlagen für einen neuen Fokus vorhanden, wobei wir als HJFI die benötigten begleitenden Maßnahmen im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten unterstützen könnten.

Info Klaus Weyerbrock:Weyerbrock

Der 52 Jahre alte B-Linzeninhaber Klaus Weyerbrock war zwölf Jahre lang Jugendtrainer im TVK, trainierte sieben Jahre lang verschiedene Auswahlmannschaften und war als Kreislehrwart für die Ausbildung der Handballtrainer in Mönchengladbach und Umgebung verantwortlich. Auch ohne eigene Mannschaft ist das Gründungsmitglied der HJFI dem TVK treu geblieben, wirkt derzeit aber eher im Hintergrund. Der Lehrer für Sport, Mathematik und Informatik kümmert sich so zum Beispiel um die Jugendseite auf der TVK-Homepage und übernimmt für die Handballabteilung die Pressearbeit.

HintzenInfo Walter Hintzen:

Walter Hintzen ist fast ein halbes Jahrhundert im TVK aktiv. Als Neunjähriger fand der heutige Diplom Ingenieur im Öffentlichen Dienst zum Handball und blieb 'seinem' Verein bis heute treu. Aktuell ist der 55-Jährige Leiter der Handballabteilung des TVK und Trainer der weiblichen A-Jugend, die er in der kommenden Spielzeit auch in der dann neu gegründeten JSG TVK / TV 1848 MG begleiten wird. Im Laufe der Jahre hat der frühere Jugendwart etliche Nachwuchsmannschaften des TVK trainiert und zu Erfolgen geführt.

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