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Voß 2Christian Voß

Heute hat man von Anfang an gemerkt, dass die Mannschaft momentan psychisch ziemlich am Boden ist. Wir waren überhaupt nicht präsent, haben im Angriff schlecht agiert und sind dafür immer wieder mit Gegenstößen betraft worden. Konsequent war dann, dass wir mit 13:20 in die Halbzeitpause gehen mussten, die Messe war da schon quasi gelesen.

In der zweiten Halbzeit kommen wir zwar nochmal zurück ins Spiel, können bis auf vier Tore verkürzen – für mehr reicht es aber nicht. Die Mannschaft ist einfach hochgradig verunsichert. Wir müssen jetzt gucken, wie wir als Team mit der Situation umgehen. Schon nach dem freiwilligen Rückzug haben wir uns zusammengesetzt und die Situation besprochen, uns damals dazu entschieden, die Saison voll durchzuziehen. Das müssen wir jetzt wieder tun und uns über die neuerliche Entwicklung unterhalten. Ich persönlich will nicht so weitermachen, wie das heute gelaufen ist, unabhängig von allem, was derzeit im Umfeld läuft.

Wenn man zu einem Auswärtsspiel in der 2. Bundesliga fährt, dann muss man einfach voll fokussiert sein. Bei allem Verständnis für meine Spieler bin ich mir sicher, dass sie sich am Ende am meisten darüber ärgern, nicht 100% gegen zu haben. Wir müssen sehen, dass wir aus unserem Loch rauskommen.“

Mathias Deppisch

Schwerin spielt eine unglaublich gute 6:0-Abwehr. Da war es für uns heute extrem schwer durchzukommen. Wir mussten uns jedes einzelne Tor sehr hart erarbeiten, weil uns einfach die Durchschlagskraft aus dem Rückraum fehlt. Das hängt auch von ganz einfachen körperlichen Gegebenheiten ab. Ohne zu übertreiben, war unser heutiger Gegner im Schnitt zehn bis fünfzehn Zentimeter größer. Schwerin hat außerdem im Angriff sehr gut auf jede unserer Umstellungen reagiert. Da finde ich, muss man dem Gegner bzw. dessen Trainer auch mal ein Lob aussprechen. Christian Prokop hat seine Mannschaft hervorragend ein- und aufgestellt.

Unabhängig davon würde ich mir einfach mal wünschen, dass unsere derzeitige Situation auch mal einer handballerischen Analyse unterzogen wird. Es kann nicht sein, dass vor jeder Partie versucht wird unsere psychologische Verfassung zu untersuchen und man alles auf die Situation im Umfeld schiebt. Es gibt konkrete handballerische Gründe dafür, dass wir in letzter Zeit nur so wenige Spiele gewinnen. So haben wir zum Beispiel regelmäßig Probleme gegen körperlich große Mannschaften. Das war schon gegen Minden, Essen und Eisenah so und ist auch heute wieder eingetreten. Alle Beteiligten sollten sich mal die Mühe machen, eine detaillierte sportliche Analyse unserer Spiele anzufertigen. Man sollte unsere Situation realistisch einschätzen und sich wieder mehr auf den Sport konzentrieren. Ich persönlich kann die permanenten Kommentare zum Drumherum nicht mehr hören und finde, dass es nicht sein kann, dass es nur noch darum geht. Jeder von uns hat einen Vertrag bis zum 30.6. unterschrieben und den gilt es auch mit 100% zu erfüllen.“

Simon Breuer

Wir sind ganz gut ins Spiel reingekommen, haben zumindest die ersten zehn Minuten ausgeglichen gestalten können. Dann legt Schwerin jedoch eine kleine Serie hin und erspielt sich einen Vorsprung, dem wir im Prinzip die ganze Zeit hinterherlaufen müssen. Vorne fehlte uns die nötige Durchschlagskraft, hinten die nötige Masse, um richtig dagegen halten zu können. Das hängt natürlich auch mit unseren verletzungsbedingten Ausfällen zu tun. Die kann man vielleicht mal für ein Spiel kompensieren, aber das klappt mit Sicherheit nicht jede Woche. Positiv ist, dass wir uns in der zweiten Halbzeit noch einmal rankämpfen konnten und nicht aufgegeben haben. Leider mussten wir den Abstand dann wieder anwachsen lassen.

Björn Marquardt hat ein gutes Spiel gemacht. Durch die aktuelle Situation kommt er zu vielen Spielanteilen, was ihm sicherlich gut tut. Heute konnte er zudem auch gut treffen.“

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