In einem über weite Strecken ausgeglichenen Spiel musste sich der TV Korschenbroich am Samstagabend dem ThSV Eisenach mit 25:31 (13:16) geschlagen geben. Die Partie wurde vor 532 Zuschauern in der Korschenbroicher Waldsporthalle erst in der Schlussphase entschieden. Simon Breuer war mit sieben Treffern bester Korschenbroicher Schütze, Trautvetter und Lilienfelds trafen jeweils achtfach für Eisenach.
Wie schon beim Gastspiel in Neuhausen musste der TVK auch in der Partie gegen Eisenach auf Dennis Marquardt verzichten. Trainer Christian Voß reagierte mit der Hereinnahme von Mathias Fuchs auf den Ausfall. Im Angriff rückte Simon Breuer auf die halblinke Position, Fuchs bekleidete die Rückraummitte. Die 532 Zuschauer in der Waldsporthalle hielten bereits nach 80 Sekunden erstmals den Atem an. Eisenachs Philipp Lindner kam nach einem Angriffsversuch unglücklich auf, verdrehte sich das Knie und ging mit einem lauten Schmerzensschrei zu Boden. Nach eingehender Behandlung auf dem Feld wurde der 21-Jährige in die Kabine geführt. Auch an dieser Stelle noch einmal die besten Genesungswünsche!
Von der frühen Verletzung ihres Mannschaftskameraden zeigten sich die Thüringer jedoch unbeeindruckt. Auf jeden erfolgreich abgeschlossenen Angriff des TVK folgte postwendend eine Antwort. 25 Minuten lang entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, bei dem sich keines der beiden Teams einen Vorteil erspielen konnte. Während auf TVK-Seite die Last des Torewerfens weitestgehend auf alle Schultern verteilt wurde, waren für Eisenach vor allem Kreisläufer Benjamin Trautvetter (6/1) und Linksaußen Alexander Schiffner (5) erfolgreich – und das jeweils sogar ohne Fehlversuch.
In den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit musste der TVK den ThSV dann aber leicht davonziehen lassen. Von 12:12 (25.) zogen die Gäste auf 13:16 davon, unter anderem weil Gorobtschuk im Eisenacher Tor genau in dieser Phase seine beiden einzigen Paraden zeigen konnte.
Für den zweiten Durchgang hatte TVK-Coach Christian Voß dann angeordnet, insbesondere das Eisenacher Kreisspiel zu unterbinden, was auch auf Anhieb gelang. Schnell verkürzten Breuer & Co den Spielstand auf 16:17 (34.) und waren auch in der Folge immer wieder nah am Ausgleich – fallen sollte dieser jedoch in der gesamten zweiten Halbzeit nicht. Die Gründe dafür waren vielfältiger Natur. Zwar konnten Trautvetter und Schiffner erfolgreich daran gehindert werden, ihre Quote aus Halbzeit eins zu wiederholen, den sich dadurch bietenden Platz im Rückraum nutzte aber der Halbrechte Girts Lilienfelds fast nach Belieben aus. Auf der anderen Seite fehlte es dem Korschenbroicher Angriffsspiel an der nötigen Konsequenz. Selbst eine doppelte Überzahlsituation (39./40.) nach Zeitstrafen gegen Koloper und Heinemann ging mit 2:1 an Eisenach, auch in der Folge war das Überzahlspiel des TVK alles andere als effektiv. Immer wieder war Toptorjäger Simon Breuer auf sich alleine gestellt und musste sein Glück in Einzelaktionen suchen, die er zwar bei seinen Saisontoren 173 bis 176 vier Mal erfolgreich abschließen konnte, bei ebenso vielen Gelegenheiten aber auch an Eisenachs gutem Keeper Musil scheiterte oder schon vorher von der soliden ThSV-Defensive gestoppt werden konnte.
Letztmals auf ein Tor verkürzen konnte Korschenbroichs Christoph Piske zum 23:24 (51.). Kurz darauf setzte sich Eisenach erstmals auf vier Treffer ab (23:27, 54.). Christian Voß zog noch einmal sein Timeout, der TVK warf noch einmal alles nach vorne – belohnt wurde dieses letzte Aufbäumen aber nicht mehr. Souverän spielten die Gäste aus der Wartburgstadt ihren Stiefel herunter, nutzten die jetzt sehr offene TVK-Deckung aus und kamen so schließlich zu einem – wenn auch in der Höhe zu deutlichen – verdienten 31:25 Sieg gegen einen TVK, dem am Ende einmal mehr die personellen Alternativen fehlten, um für die so wichtige Entlastung in der Schlussphase zu sorgen.
Für den TV Korschenbroich steht in der 2. Bundesliga jetzte eine „Englische Woche“ an. Schon am Mittwoch geht es beim Gastspiel in Schwerin erneut um Meisterschaftspunkte. Anwurf der Begegnung in der Sport- und Kongreßhalle ist um 19.00 Uhr. Am kommenden Samstag tritt der TVK dann wieder in eigener Halle an. Um 19.30 Uhr heißt der Gegner HSG Nordhorn-Lingen.