Christian Voß
„Das Spiel ging eigentlich gar nicht so schlecht los. Vor allem wenn man bedenkt, dass wir mit Marcel Görden auf einen ganz wichtigen Spieler verzichten mussten. Leider kommt es dann aber Mitte der ersten Halbzeit zu einer Phase, in der Essen unfassbar kompakt in der Abwehr steht und uns im Prinzip überhaupt keine Möglichkeiten lässt. Die Würfe, die dann noch aus dem Rückraum kamen, wurden reihenweise von Jan Kulhanek gehalten. So konnte TUSEM deutlich davon ziehen. Fünfzehn Tore in der ersten Halbzeit zu kassieren ist noch im Rahmen, gleichzeitig aber nur sechs zu erzielen, ist natürlich viel zu wenig. Ich finde aber, dass man insgesamt realistisch bleiben muss und keine Katastrophe aus diesem Spiel machen darf. Die Mannschaft hat in der zweiten Halbzeit die richtige Antwort gegeben.
Der Sieg geht für Essen selbstverständlich in Ordnung. Es ist uns nicht gelungen, das nötige Tempo zu entwickeln, zudem fehlten Alternativen von der Bank. Das war heute für mich das erste Spiel als TVK-Trainer, in dem die Mannschaft wirklich an ihre Grenzen gestoßen ist. Bislang war es immer so, dass wir gut mitgespielt haben und die Spiele dementsprechend knapp gestalten konnten. Heute muss man ehrlicherweise zugeben, dass wir phasenweise wirklich chancenlos waren. Aber das ist eben im Handball manchmal so und wie gesagt auch keine Katastrophe, wenn man bedenkt, dass wir heute ohne Leute wie Florian Korte und im Prinzip auch Marcel Görden beim Vierten der Tabelle gespielt haben. Natürlich ist die Niederlage trotzdem bitter und wir hätten das Spiel hier liebend gerne anders gestaltet.“
Kai Faltin
„Leider Gottes war die Messe schon in der ersten Halbzeit gelesen. Im Angriff sind wir viel zu harmlos aufgetreten und auch in der Abwehr haben wir bei weitem nicht so zugepackt, wie man es eigentlich tun müsste. Die Aktion, die zur roten Karte gegen Pasqual Tovornik geführt hat, war sicherlich unglücklich. Die Entscheidung ist aber auf jeden Fall vertretbar. Ich denke nicht, dass das der Knackpunkt in dieser Partie war. Insgesamt wirkte es so, als fehle der Mannschaft von der ersten Minute an der rechte Glaube hier etwas holen zu können. Das mag vielleicht auch den äußeren Umständen geschuldet sein. Möglicherweise hat sich die Entscheidung, in der nächsten Saison drittklassig anzutreten, inzwischen bei dem einen oder anderen erst richtig gesetzt. Das soll aber mit Sicherheit kein Freifahrtschein sein.
Positiv stimmt mich, dass wir uns in der zweiten Halbzeit dann doch ganz ordentlich präsentiert haben. Ansonsten hätte das Spiel hier auch noch ganz anders ausgehen können. Jetzt gilt es das Spiel abzuhaken und nach vorne zu schauen, damit uns wieder das gelingt, was in den vergangenen beiden Partien so gut geklappt hat: Mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln um den sportlichen Klassenerhalt kämpfen.“
Pasqual Tovornik
„Eigentlich sind wir recht ordentlich in die Partie gestartet, konnten den Abstand zu Beginn noch recht knapp halten. Mitte der ersten Halbzeit stellen wir dann aber leider das Torewerfen völlig ein. Jan Kulhanek im Essener Tor hat natürlich auch überragend gehalten, dennoch haben wir selbst beste Gelegenheiten ungenutzt gelassen. So konnte TUSEM bis zur Pause deutlich davon ziehen und das Spiel war im Prinzip da schon entschieden. Man kann uns sicherlich den Vorwurf machen, dass wir in der ersten Halbzeit sehr unkonzentriert gespielt haben. Man muss aber auch berücksichtigen, dass Essen eine exzellente Heimmannschaft ist, die sowas dann gnadenlos ausnutzt. In der zweiten Halbzeit haben wir dann nach meinem Empfinden gut dagegen gehalten und das Ergebnis hier noch erträglich gestaltet. Im Prinzip war es nur eine Phase von zehn, maximal fünfzehn Minuten, die uns hier letztlich ins Hintertreffen gebracht haben.
Ich persönlich habe mir die Rückkehr nach Essen sicher anders vorgestellt. Ich war super drauf, konnte direkt zwei Mal treffen und kassiere dann für eine extrem unglückliche Aktion die rote Karte. Die kann man aber sicherlich so geben, ohne jede Frage.
Was uns als Mannschaft heute riesig gefreut hat war der enorme Zuspruch der eigenen Fans. Da sind heute richtig viele aus Korschenbroich mitgekommen und haben uns toll unterstützt. Das hat uns allein ein richtig gutes Gefühl gegeben. Ich finde es großartig, dass die Fans trotz der schwierigen Situation immer noch zu uns stehen und uns weiterhin unterstützen. Und ich bin mir sicher, dass wir ihnen das in anderen Spielen noch entsprechend zurückzahlen können.“