Alles ist möglich in Emsdetten

Wenn der TVK am kommenden Samstag beim TV Emsdetten antritt (19.15 Uhr, Emshalle), dann kann laut Trainer Christian Voß so ziemlich alles passieren. Sowohl die Leistung des eigenen Teams, als auch die des Gegners sei im Voraus sehr schwer einzuschätzen.

Voß Friesenheim 2

Die Gründe für den extrem großen Spielraum in Prognose des möglichen Ausgangs der Begegnung des 21. Spieltages sind vielfältig. Auf TVK-Seite steht die Mannschaft natürlich noch ganz unter dem Eindruck des Mitte der Woche angekündigten Rückzugs in die 3. Liga. „Das führt sicherlich dazu, dass vielleicht ein paar Prozentpunkte fehlen. Wir haben jetzt einfach nicht mehr den unbedingten Druck im Abstiegskampf“, macht sich TVK-Trainer Christian Voß keine Illusionen, dass die Situation für sein Team schwierig ist. „Für die fehlende Spannung gewinnt man aber auch Gelassenheit hinzu und die kann in den entscheidenden Situationen ebenfalls den Unterschied ausmachen“, zieht der Übungsleiter gleichzeitig aber auch etwas positives aus der Lage in Korschenbroich. Mannschaftsintern habe man sich darauf geeinigt, die Saison sportlich auf jeden Fall positiv beenden zu wollen. „Die Jungs spielen nicht zuletzt auch aus Spaß am Handball“ – und der kann schließlich auch unabhängig von den Rahmenbedingungen vorhanden sein.

Christop Piske PokalAls besonders empfindet Voß natürlich auch den Zeitpunkt, zu dem bereits Klarheit über die Zukunftsperspektive herrscht: „Es wäre ja nichts unübliches, wenn man fünf oder sechs Wochen vor Saisonende Klarheit hätte. Jetzt haben wir aber noch einige Monate vor der Brust und insgesamt noch 18 Spiele zu bestreiten. Ich kann mir vorstellen, dass die Mannschaft in dieser langen Zeit auch mal in ein Loch fallen könnte. Dann liegt es an mir, die richtigen Zeichen zu setzen und Leistung einzufordern.“ Das Team habe sich schließlich deutlich dafür ausgesprochen, die Restsaison genauso ernsthaft anzugehen, wie die bisherigen Aufgaben, was natürlich auch ein ausführliches Gegnerstudium mit einschließt. Bei dem ist Christian Voß vor allem aufgefallen, dass der TV Emsdetten vor allem über einen durchschlagskräftigen Rückraum verfügt. „Insgesamt hat Emsdetten schon eine sehr starke Mannschaft mit vielen guten Spielern. Mitunter scheinen sie aber nicht mit der letzten Entschlossenheit zu Werke zu gehen“, so Voß. Ausdruck dieser Leistungsschwankungen ist der 7. Tabellenplatz des eigentlichen Aufstiegsanwärters.

Personell hat sich die Situation in Korschenbroich noch einmal verschärft. Zwar ist Mathias Deppisch inzwischen wieder ins Mannschaftstraining eingestiegen, die Partie in Emsdetten kommt aber definitiv noch zu früh für den Rechtsaußen. Christoph Piske wurde nach seiner Disqualifikation aus der vergangenen Partie gegen Erlangen gesperrt. Zwar hatten die Unparteiischen Jörg Berning und Hendrik Thiemann den Linkshänder zunächst lediglich vom Platz gestellt, im Nachhinein ließen sie Piske dann doch eine Disqualifikation mit Bericht angedeihen, da sie sein Foul an Christoph Nienhaus als grob unsportlich und gesundheitsgefährdend werteten. Eine Einschätzung, der man insbesondere unter Berücksichtigung der sonstigen Regelauslegungen des Gespanns nicht unbedingt folgen muss.

Unter dem Strich möchte sich die TVK-Truppe im ersten von insgesamt 18 Spielen auf ihrer „Bundesligaabschiedstour“ so gut wie möglich verkaufen. Dass man gegen die Gastgeber aus dem Emsland mithalten kann, bewiesen Simon Breuer & Co im Hinspiel, das denkbar knapp mit 29:28 an den TVE ging.


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