Der TV Korschenbroich tritt am kommenden Samstag beim HC Empor Rostock (19.30 Uhr) an. Neuzugang Steffen Fischer wird dann erstmals für den TVK auflaufen.
Das Nachholspiel aus dem Dezember 2011 ist das Duell zweier Tabellennachbarn: Rostock und der TVK belegen den letzten bzw. vorletzten Tabellenplatz der 2. Bundesliga und kämpfen um den Klassenerhalt. Nur das bessere Torverhältnis lässt die Korschenbroicher einen Rang besser dastehen.
Die Mannschaft aus Mecklenburg-Vorpommern verfügt über eine lange Historie: So war Empor die erfolgreichste Pokalmannschaft der DDR. Nach dem achten Meistertitel, den die Mannschaft 1978 holte, brach für sie auch international eine sehr erfolgreiche Zeit an, die mit dem Europapokalfinale endete. Das Endspiel um die Europameisterschaft für Vereinsmannschaften 1982 gegen Honved Budapest in der Sport- und Kongresshalle Rostock mit über 4 000 Zuschauern war ein dramatisches Spiel, das den Rostocker Handballern den größten Triumph in der Vereinsgeschichte einbrachte.
Auch heute verfügt Rostock über eine schlagkräftige Truppe, weiß u.a. den tschechischen Nationalspieler Michal Bruna oder den international erprobten Griechen Vyron Papadopoulos in seinen Reihen. Bei diesem Kader und einer Etatgröße von etwa 800 000 Euro dürfte der letzte Platz sicher eine kleine Überraschung in der eingleisigen 2. Liga darstellen. Gegen den TV Korschenbroich steht die Mannschaft von Trainer Norbert Henke, der seit Ende November im Amt ist, also unter Zugzwang.
Von einem Abstiegsendspiel will Trainer Christian Voß aber nichts wissen: „Wir haben 21 Spieler vor der Brust. Wichtig ist, dass wir gut in das Jahr 2012 starten und die Spielphilosophie, die die Mannschaft und ich gemeinsam erarbeitet haben, in einem Pflichtspiel umsetzen.“
Verzichten muss Voß wie in den letzten Monaten des abgelaufenen Jahres auf Mathias Deppisch. Mit Robin Doetsch fehlt ein weiterer Linkshänder. Nur gut, dass Neuzugang Steffen Fischer spielberechtigt sein wird. „Ich erwarte natürlich keine Wunderdinge von ihm. Aber er wird seine Einsatzzeiten bekommen“, so Voß.
Kai Faltin, sportlicher Leiter beim TVK, ist grundsätzlich optimistisch, was die zweite Saisonhälfte angeht: „Wir haben unter Christian Voß bislang eine ausgeglichene Bilanz. Der Trend geht also in die richtige Richtung und findet in 2012 hoffentlich seine Fortsetzung. Die Verletzung von Florian Korte trifft uns aber sehr.“
Positiv bewertet Faltin die Tatsache, dass das Team – dank des zusätzlichen Engagements eines Sponsors – einen Zwischenstopp mit Übernachtung einlegen wird. „Das ist ein grundsätzlich ein positives Zeichen, zeigt aber, mit welchen knappen Mitteln wir arbeiten. Man muss sich ja nur mal den Etat von Rostock angucken. Wir sind darauf angewiesen, dass wir weiterhin Unterstützung aus der Region erhalten. Das gilt kurzfristig, da es selbstredend Überlegungen gibt, auf die Verletzung von Florian Korte zu reagieren. Aber auch für die nächste Saison wünschen wir uns Planungssicherheit.“