Mit Spannung erwarteten am Samstagabend 640 Zuschauer in der Korschenbroicher Waldsporthalle die Premiere des neuen TVK-Coachs Christian Voß. Nach nur zwei Trainingseinheiten mit der Mannschaft stand für den 41-Jährigen mit der Partie gegen den Erstligaabsteiger TSG Ludwigshafen-Friesenheim gleich ein starker Gegner auf dem Programm. Umso größer war letztlich die Freude über den verdienten 32:28 (16:11) Heimsieg.
Beide Teams leisteten sich zu Beginn der Partie einige Fehlwürfe und auch spielerisch lief weder beim TVK, noch bei der TSG viel zusammen. Logische Konsequenz waren magere fünf Treffer binnen der ersten zehn Minuten, Dennis Marquardt, Marcel Görden und Florian Korte trrafen für Korschenbroich, Christian Klimek und Felix Kossler für Friesenheim. Nach diesen ersten zehn Minuten lösten aber beide Mannschaften die Handbremsen und es entwickelte sich ein temporeiches und unterhaltsames Spiel. Nur fünf Zeigerumdrehungen später hatte sich die Anzahl der erzielten Treffer verdoppelt und es stand 5:5. TVK-Coach Christian Voß zog sein erstes Ass aus dem Ärmel und beorderte sein Team aus der bis dahin praktizierten 6:0-Abwehr in eine offensivere 5:1-Variante mit Marcel Görden als vorgezogenem Aktivposten.
Die Umstellung zeigte schnell Wirkung und drei Minuten genügten den Hausherren, um auf 11:5 davonzuziehen. Auch eine zwischenzeitliche Auszeit von Gästetrainer Thomas König bewirkte wenig. Erst, als er TVK-Spielmacher Simon Breuer ab der 24. Minute in Manndeckung nehmen ließ, geriet der Korschenbroicher Angriffswirbel ins Stocken. Bis dahin hatte Breuer bereits sechs Treffer zum Zwischenstand von 13:7 beigetragen. Bis zum Pausenpfiff trafen beide Seiten abwechselnd munter weiter und gingen schließlich mit 16:11 in die Kabinen.
Trotz – oder vielleicht gerade wegen – der fünf Tore Rückstand seines Teams hatte TSG-Coach König seinen Spielern in der Pause nur wenig mitzuteilen. Sehr früh standen die Friesenheimer Akteure schon wieder auf dem Feld und warteten auf Breuer & Co. Korschenbroichs Trainer Christian Voß nutzte seinerseits die volle Dauer der Halbzeitpause aus, um seine Mannen mit genauen taktischen Instruktionen für Durchgang zwei auszustatten. Die wurden zunächst auch exzellent umgesetzt. Über 18:13 (34.) und 20:15 (39.) hatte die Führung weiterhin Bestand. Insbesondere Mathias Fuchs und Florian Korte sprangen für den weiterhin eng gedeckten Breuer in die Bresche. Schließlich sahen sich die Gäste aus der Pfalz gezwungen, auch Florian Korte unter Sonderbewachung zu stellen.
Der beiden besten Torschützen mehr oder weniger beraubt, ging im TVK-Angriff nicht mehr viel zusammen. Weil aber die Abwehr – wie über die gesamte Spieldauer – hervorragend stand und verbissen um jeden Ball gekämpft wurde, schrumpfte der Vorsprung nur sehr langsam. In der 47. Minute verkürzten die Friesenheimer auf 22:21 aus Sicht der Gastgeber, doch die Chance zum Ausgleich wurde leichtfertig vergeben. Stattdessen war es wieder an den Korschenbroichern, die Kontrolle über das Spielgeschehen zu übernehmen. Mathias Fuchs, Benjamin Göller und Philipp Liesebach mit seinem ersten Treffer im TVK-Trikot sorgten für das fast schon vorentscheidende 26:22. Letzte Zweifel räumte dann erneut Liesebach aus, der mit seinem zweiten Tor im zweiten Versuch zum 31:27 (59.) traf und in der Waldsporthalle alle Dämme brechen ließ.
Am nächsten Spieltag geht für den TVK die Reise in den hohen Norden. In der Lübecker Hansehalle kommt es am Samstag um 19.00 Uhr zum Aufeinandertreffen mit dem unmittelbaren Tabellennachbarn VfL Bad Schwartau. Im Kampf um den Klassenerhalt ein eminent wichtiges Spiel und nicht zuletzt aufgrund der persönlichen Vergangenheit von TVK-Coach Christian Voß ein höchst interessanter Vergleich.