TVK verstärkt sich vor „Endspiel“ gegen Schwerin

Dem TV Korschenbroich ist es geglückt, vor dem wichtigen Heimspiel gegen den SV Post Schwerin (Samstag, 19.30 Uhr) zwei Neuzugänge zu verpflichten. Philipp Liesebach und Benjamin Göller verstärken den verletzungsbedingt zuletzt stark dezimierten Kader des Bundesligisten. Trainer Jörn Ilper ist froh, vor dem „Endspiel“ gegen Schwerin über weitere personelle Optionen zu verfügen.

Dennis Marquardt NeuhausenMit 2:12 Punkten belegt der TVK in der aktuellen Tabelle der 2. Bundesliga den 19. Platz. Angesichts dieser Bilanz verwundert es wenig, wenn Trainer Jörn Ilper dem Aufeinandertreffen mit dem SV Post Schwerin am 8. Spieltag „Endspielcharakter“ attestiert. Gegen die Mannschaft aus dem Nordosten der Republik, die mit einer ausgeglichenen Bilanz von 7:7 Punkten im Mittelfeld der Tabelle rangiert, stehen die Korschenbroicher mächtig unter Zugzwang. „Ich bin mir sicher, dass wir gegen Schwerin punkten können“, macht Ilper deutlich, „nicht, weil ich den Gegner gering schätze, sondern weil ich sehe, was mein Team jeden Tag leistet – und das ist beeindruckend. Wenn ich mir in Bezug auf meine Mannschaft unsicher gewesen wäre, dann hätte spätestens die Partie in Eisenach diese Unsicherheiten weggewischt. Das war nicht nur eine sportliche, sondern auch eine charakterliche Glanzleistung, eine absolute Demonstration von Einsatz und Wille.“

Schon nach dem Spiel vom vergangenen Wochenende hatte der Korschenbroicher Trainer deutlich gemacht, dass ein Sieg in der Wartburgstadt mehr als verdient gewesen wäre. Ausschlaggebend für die beeindruckende Leistung seiner Truppe, die bekanntlich nur mit sieben Feldspielern – Ilper selber eingeschlossen – angetreten war, sei die überragende Fitness gewesen. „Wir waren fitter als Eisenach. Diese Fitness müssen wir uns unbedingt bewahren, dafür trainieren wir noch mehr im körperlichen Bereich als früher. Gleichzeitig arbeiten wir in den derzeitig sehr langen Trainingseinheiten daran, unsere Abläufe zu optimieren. Wir müssen die Unsicherheiten aus unserem Spiel herausbekommen, um den positiven Trend fortführen zu können“, so Ilper.

Marcel Görden NeuhausenDen nächsten Nachweis über die Früchte ihrer harten Trainingsarbeit können Simon Breuer & Co dann schon am Samstag im Heimspiel gegen den SV Post Schwerin erbringen, einen Gegner, den ihr Trainer wie folgt beschreibt: „Schwerin ist ein Verein mit großer Tradition, der in dieser Saison über eine routinierte Mannschaft verfügt. Das Schweriner Spiel ist von Kraft geprägt. Die Spieler sind alle relativ groß und verfügen dementsprechend auch über einiges an Gewicht, das sie durchaus erfolgreich einzusetzen wissen. Zudem hat Schwerin mit Christian Prokop einen sehr schlauen Trainer, der sich sicherlich auch gegen uns wieder etwas besonderes einfallen lassen wird.“ Gleichzeitig macht Ilper aber auch deutlich, dass dies alles nur „Randerscheinungen“ seien: „Wir müssen unser Spiel machen und aufbauend auf einem guten Paket aus Torhüter und Abwehr schnell nach vorne spielen. Wir werden vor allem viele einfache Tore brauchen.“

Vielleicht nehmen sich die TVK-Akteure angesichts ihrer aktuellen Lage auch ein Beispiel am kommenden Gegner. Nach drei Niederlagen zum Auftakt gewannen die Schweriner ihre letzten drei Heimspiele und holten auch beim Gastspiel in Saarlouis einen Punkt. Dabei mithelfen können vielleicht auch zwei Spieler, die zuletzt noch verletzungsbedingt zum Zuschauen verdammt waren. Simon Breuer NeuhausenDennis Marquardt trainiert seit Mitte dieser Woche wieder mit und bei Robin Doetsch soll ein Belastungstest am Donnerstag zeigen, ob der Linkshänder wieder einsatzbereit ist. Unabhängig davon hat sich der TVK aber personell noch einmal verstärkt. Mit Philipp Liesebach und Benjamin Göller stoßen zwei Außenspieler neu zum Kader hinzu. Liesebach kommt vom Verbandsligisten Hülser SV – bei dem er auch weiterhin vorrangig aktiv sein wird – und erhält ein Doppelspielrecht für die 2. Bundesliga. „Philipp ist ein sehr talentierter und fleißiger Rechtsaußen“, weiß Ilper zu berichten. Vor allem das „sehr schlaue Wurfverhalten“ habe ihn vom 20-jährigen Linkshänder überzeugt. In dieser Saison bislang vereinslos war Benjamin Göller. Der 24 Jahre alte Sportstudent hatte in puncto Handball eigentlich etwas kürzer treten wollen und sein Engagement beim VfL Eintracht Hagen, für den er noch in der letzten Saison in der 3. Liga auf Torejagd ging, nach nur einem Jahr beendet. Zuvor war er u.a. mit dem Leichlinger TV in der 2. Bundesliga aktiv. Über ihn sagt Jörn Ilper: „Benjamin Göller ist ein klassischer Linksaußen, der trotz seines noch recht jungen Alters schon über eine enorme Erfahrung verfügt und bereits etliche Spiele absolviert hat. Ihn zeichnet vor allem seine Schnelligkeit und Explosivität aus. Er ist absolut energiegeladen.“ Göller hat sich zunächst bis Jahresende an den TVK gebunden.

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