Dramatische Schlussphase beschert TVK Niederlage

650 Zuschauer erlebten am Freitag in der Waldsporthalle einen denkwürdigen Abend. Nach phasenweise überzeugendem Spiel musste sich der TVK schließlich mit 28:29 (13:13) dem Aufstiegsaspiranten aus Emsdetten geschlagen geben.

Markus Breuer EmsdettenDie Stimmung bei Spielern und Verantwortlichen hätte nach Abpfiff wohl kaum mehr schlechter sein können. Nachdem schon in der Vorwoche in Erlangen ein Treffer am Ende über Sieg und Niederlage entschieden hatte, ging auch die zweite Partie der neuen Saison mit einem Tor Differenz verloren. Viel größere Sorgen bereitete aber der Zustand von Rückraumspieler Pasqual Tovornik. Emsdettens Wesseling hatte den 2-Meter-Mann so im vollen Sprung aus der Luft gestoßen, dass dieser heftig mit dem Kopf auf den Boden schlug und kurzzeitig das Bewusstsein verlor. Nach langer Behandlung auf dem Spielfeld konnte er selbiges nur gestützt von Physio und Mannschaftsarzt verlassen und wurde direkt zur weiteren Behandlung in den Kabinentrakt gebracht. Um jedoch auf Nummer sicher zu gehen wurde Tovornik nach Spielende zur weitergehenden Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Geschäftsführer Dr. Peter Irmen, seines Zeichens selber Arzt, gab jedoch Entwarnung: „Ich hatte Gelegenheit, kurz mit Pasqual zu sprechen. Er war wieder völlig bei Bewusstsein und ihm ging es den Umständen entsprechend gut. Es ist aber völlig richtig, ihn sicherheitshalber noch einmal gründlich im Krankenhaus durchchecken zu lassen.“

Früher an diesem Abend sah es für den TVK zunächst gar nicht schlecht aus. Torhüter Oliver Mayer konnte die ersten drei Emsdettener Angriffe gleich parieren. Weil aber auchJörn Ilper Emsdetten sein Gegenüber Nils Babin gut ins Spiel kam, stand es nach zehn gespielten Minuten ausgeglichen 4:4. In der Folge erspielten sich die Hausherren einige Vorteile und zogen über 6:4 (12.) auf 8:5 (15.) leicht davon. TVE-Trainer Patrik Liljestrand nahm seine Auszeit und versuchte sein Team insbesondere auf den starken Korschenbroicher Rückraum, in dem Florian Korte und Pasqual Tovornik zu einfachen Treffern kamen, einzustellen. Dies gelang ihm jedoch nicht und der TVK baute seinen Vorsprung weiter auf 11:6 (20.) aus. Mit dem elften TVK-Treffer durch einen verwandelten Siebenmeter von Markus Breuer endete jedoch die gute Phase der Gastgeber im ersten Durchgang. Abspielfehler und unnötige Fehlwürfe gewährten dem TV Emsdetten reichlich Gelegenheit zu schnellen Gegenstößen. Innerhalb von nur fünf Minuten schmolz der Vorsprung des TVK von ehemals fünf Toren Differenz auf ein einziges zusammen (11:10, 25.). Bis zum Pausenpfiff der Unparteiischen Brodbeck / Reich war das Spiel wieder völlig ausgeglichen. Mit 13:13 ging es in die Kabinen. Dort ermahnte TVK-Coach Jörn Ilper nach eigenem Bekunden seine Spieler, sich weniger in Einzelaktionen zu verzetteln, sondern wieder zum Spielsystem zurückzufinden.

Pasqual Tovornik EmsdettenDas sollte ihnen in Durchgang zwei anfangs auch wieder gelingen. Fast schien es, als sei die zweite eine exakte Kopie der ersten Halbzeit. Nach ausgeglichenem Beginn (17:17, 37,) folgte eine erneut starke Phase des TVK, die ein zweites Mal die Führung mit fünf Toren Differenz einbrachte (22:17, 42.). Doch um die Duplizität der Ereignisse zu vervollständigen leisteten die Korschenbroicher Spieler dann erneut eine Phase mit schlechten Abschlüssen und unkonzentrierten Abspielen. Davon profitierte auch der eingewechselte Emsdettener Torhüter Vitali Feshchanka (ab 37.) der sich einige Male auszeichnen konnte. Folglich war der erneute Ausgleich zum 24:24 (Wesseling, 49.) nur die logische Konsequenz. Simon und Markus Breuer sowie Pasqual Tovornik trafen dann noch für den TVK, Boomhouwer, Kvalvik und Fridgeirsson für Emsdetten. Zweieinhalb Minuten vor dem Ende war beim Stand von 27:27 alles für eine dramatische Schlussphase bereitet. Trauriger Höhepunkt war die bereits beschriebene Verletzung Tovorniks in der 59. Minute bei 27:28. Dass Christoph Piske 30 Sekunden vor dem Ende noch zum 28:28 ausglich und Janko Bozovic vom Siebenmeterpunkt mit seinem neunten Treffer den Endstand von 28:29 herstellte, war angesichts der bangen Minuten, die die Korschenbroicher Handballfans während der verletzungsbedingten Unterbrechung verlebten, fast nur noch Randnotiz.

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