TVK zu 99% durch – erster Neuzugang verpflichtet

Offiziell ist beim TV Korschenbroich im Kampf um die Qualifikation für die eingleisige 2. Liga noch keine Entscheidung gefallen, praktisch gesehen ist es aber fast unmöglich, dass der TVK noch in Gefahr gerät, sein Saisonziel zu verfehlen. Derweil wurde mit Sebastian Bartmann der erste Neuzugang unter Vertrag genommen.

Sebastian Bartmann

Der TVK hat zwar am kommenden Mittwoch noch sein Nachholspiel beim ThSV Eisenach zu absolvieren, unabhängig vom Ergebnis dieser Partie bestehen aber vor den letzten beiden Saisonspielen vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsplatz 10. Zudem haben die Korschenbroicher eine um 52 Treffer bessere Tordifferenz gegenüber dem auf eben diesem 10. Tabellenplatz liegenden EHV Aue vorzuweisen. Somit darf bereits zwei bzw. für den TVK drei Spiele vor Saisonende gratuliert werden: Der TV Korschenbroich hat sein großes Saisonziel erreicht und die sportliche Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga erlangt. Nichtsdestotrotz können sich alle TVK-Fans sicher sein, dass ihre Mannschaft auch in den verbliebenen drei Partien alles abrufen wird, um eine schon jetzt überaus erfolgreiche Saison positiv zu beenden – „Ich erwarte für den Rest der Saison ein vernünftiges Auftreten, die Jungs haben sich aber auch selber vorgenommen, nach Möglichkeit alle verbliebenen Spiele zu gewinnen“, ist sich auch Trainer Khalid Khan sicher, dass keiner seiner Schützlinge vorzeitig abschenken wird.

Sebastian BartmannHinter den Kulissen wird weiter fleißig am Kader für die kommende Spielzeit gearbeitet. Am vergangenen Wochenende hat auch der erste Neuzugang seinen Vertrag beim TVK unterschrieben: Sebastian Bartmann, Bruder des TVK-Torhüters Sven Bartmann, wird in der kommenden Saison für die Korschenbroicher in der 2. Bundesliga auflaufen. Der am 21.04.1991 in Krefeld-Uerdingen geborene Kreisläufer erhält zunächst ein Arbeitspapier für ein Jahr. In der aktuellen Saison ist er für die Sportfreunde Hamborn in der Oberliga am Ball und wird auch in der neuen Spielzeit per Doppelspielrecht weiter für das Duisburger Team auflaufen. Nachdem er seine gesamte Jugendzeit in seinem Heimatverein SC Bayer Uerdingen verbracht hat und dort als A-Jugendlicher schon zwei Jahre Regionalliga spielen durfte, war er vor der Saison 2010/11 zu den Sportfreunden Hamborn gewechselt. „Ich möchte in der neuen Saison erst einmal schauen, wie es ist, in der 2. Liga zu spielen“, äußert sich der 1,98m große gelernte Industriemechaniker bescheiden zu seiner handballerischen Zukunftsperspektive. „Wenn es hier klappt, dann klappt’s. Ich kann mir auf jeden Fall sagen, dass ich es mal versucht habe – ich werde natürlich alles dafür geben, dass es klappt“, antwortet der 20-Jährige angenehm zurückhaltend auf die Frage nach seinen persönlichen Zielen für die nächste Saison. Überhaupt tritt der Hüne überaus bedächtig und fast sanftmütig auf, dass er diese Zurückhaltung auf dem Handballfeld aber durchaus ablegen kann, davon hat sich Korschenbroichs designierter Trainer Jörn Ilper in den vergangenen Monaten persönlich überzeugt: „Wir haben Sebastian Bartmann geholt, weil wir in den letzten Wochen und Monaten seine Entwicklung in der Oberliga beobachtet haben und weil wir wissen, dass er mit seiner Körpergröße, seiner Kraft und seinem Gewicht etwas repräsentiert, was wir so in der Form in der Mannschaft nicht haben. Wir hoffen, dass wir im nächsten Jahr in enger Zusammenarbeit mit Hamborn einen Spieler heranziehen, der Hamborn und uns große Freude macht.“

Ein Bild seines neuen Vereins konnte sich Sebastian Bartmann bei verschiedenen Besuchen in der Waldsporthalle machen: „Die Stimmung istSebastian Bartmann hier auf jeden Fall gut. Soweit ich das beurteilen kann, wird hier insgesamt nach einem sehr guten Konzept gearbeitet.“ Grund für seine Besuche in Korschenbroich war sein älterer Bruder Sven, der seit dieser Saison das TVK-Tor hütet und sich „natürlich“ darüber freut, dass er „nach den zwei Jahren in Uerdingen wieder mit meinem Bruder in einer Mannschaft zu spielen. Wir haben zwar sowieso schon viel miteinander zu tun, aber so hat man tagtäglich noch ein bisschen mehr Kontakt. Wir haben das in Uerdingen schon sehr genossen.“ Anders, als man vielleicht vermuten mag, ist der Kontakt zum TVK aber nicht über ihn zustande gekommen: „Jörn ist auf mich zugekommen und hat mir gesagt, dass er ein Auge auf meinen Bruder geworfen hat und hat mich so dabei indirekt um meine Zustimmung zu der ganzen Sache gefragt. Das fand ich sehr bewundernswert.“ Die Gelegenheit, im Hand.Ball.Herz.-Team Bundesligaluft zu schnuppern, sei für seinen Bruder „eine riesen Möglichkeit, sich zu präsentieren. Ich habe Jörn gesagt, dass es für Sebastian das Größte wäre, auch mal Bundesliga zu spielen. Das war im letzten Jahr für mich genau dasselbe und ihm wird es jetzt nicht anders ergehen.“

Zunächst gilt es aber noch, sich auf den Abschluss der laufenden Spielzeit zu konzentrieren. Und da steht eben am Mittwochabend das Nachholspiel in Eisenach an. „Die Ausgangslage ist natürlich die, dass der ThSV noch unbedingt einen, wenn nicht sogar zwei Punkte braucht und das Spiel vorab schon als ‚Endspiel‘ tituliert hat. Die sind haushoher Favorit“, rückt TVK-Coach die Kräfteverhältnisse vor dem Aufeinandertreffen mit den Thüringern um 20 Uhr in der Werner-Aßmann-Halle klar. „Aber wir haben eine berechtigte Aussenseiterchance, wenn wir und auch die leitenden Unparteiischen eine vernünftige Leistung bringen“, schiebt er jedoch gleich hinterher.

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