Die Führung des TVK arbeitet an der Zukunft

Mit Hochdruck arbeiten die Verantwortlichen der Zweitligamannschaft des TVK derzeit an der Zukunft ihres ehrgeizigen Projektes Bundesligahandball am Niederrhein. Nachdem sich in den vergangenen Tagen und Wochen die Ereignisse ein wenig überschlagen haben, ist man sich beim TVK sicher, schon in den nächsten Wochen wieder für positive Schlagzeilen sorgen zu können.

Sportlich läuft es gut beim TV Korschenbroich. Platz fünf steht derzeit zu Buche, satte 27 Punkte befinden sich schon auf der Haben-Seite. Für das erklärte Ziel der Qualifizierung zur eingleisigen 2. Liga liegt der TVK voll im Soll. Damit man für eine weitere Bundesligasaison gerüstet ist, werden in der Führungsetage des TVK derzeit Überstunden geschoben. Oberste Priorität haben dabei die Gespräche mit den Spielern. Bei elf Spielern aus dem 15 Spieler umfassenden Kader der aktuellen Saison laufen die Verträge am Saisonende aus.

Damit dieses Unterfangen nicht von vornherein zum Scheitern verurteilt ist, arbeiten die Verantwortlichen der TVK Handball GmbH & Co KG seit Wochen daran, das Gerüst für die kommende Saison – dann hoffentlich in der eingleisigen 2. Bundesliga – zu errichten. Doch auch in Korschenbroich ist die finanzielle Lage alles andere als rosig, wie Geschäftsführer Dr. Irmen feststellen muss: „Wir haben in den vergangenen Jahren immer wieder auf Gelder privater Investoren zurückgreifen müssen, um Lücken in unserZukunft_Hintzenem Etat schließen zu können. Uns war aber die ganze Zeit über klar, dass dies kein dauerhafter Zustand sein kann. In der kommenden Spielzeit wird es nun sein, dass uns diese privaten Gelder nicht mehr zur Verfügung stehen, wir also gänzlich aus eigenen Mitteln den Spitzenhandball in Korschenbroich finanzieren müssen.“

Dies hat zur Folge, dass in allen Bereichen gespart werden muss – auch im Bereich der Spieler- und Trainergehälter, die mit rund 80% den weitaus größten Teil des TVK-Etats ausmachen. „Wir haben in der vergangenen Woche allen Spielern, deren Verträge auslaufen, neue Angebote zu reduzierten Bezügen unterbreitet. In persönlichen Gesprächen mit mir und Jörn Ilper, der ja ab der nächsten Saison Sportlicher Leiter wird, haben alle Spieler Verständnis für unsere schwierige Lage gezeigt und ihre grundsätzliche Bereitschaft erklärt, auch für weniger Geld in Korschenbroich zu bleiben“, zeigt sich Geschäftsführer Dr. Klaus Hintzen erfreut über die Reaktion der Mannschaft. „Die Spieler haben sich – verständlicherweise – bis kommende Woche Bedenkzeit erbeten.“

Wie bekannt, hat Trainer Khalid Khan keinen neuen Vertrag angeboten bekommen. Die Zusammenarbeit mit Khan endet fristgerecht zum 30.6.2011. Bis dahin – und die zwischenzeitlichen Resultate bestätigen dies – gilt die volle Konzentration des 44-Jährigen aber dem TVK und dem großen Saisonziel Qualifikation für die eingleisige 2. Bundesliga.

Ob sich alle Leistungsträger des TVK für eine Vertragsverlängerung entscheiden werden, bleibt abzuwarten. „Wir würden natürlich mit allen unserenZukunft_Irmen Stammspielern verlängern, das zu realisieren dürfte aber sehr schwer werden. Ich bin mir sicher, dass die Spieler wissen, was sie am TVK haben. Die sportlichen Erfolge der letzten Jahre und unsere grundsolide wirtschaftliche Ausrichtung sind Argumente, die für uns sprechen. Andererseits kann ich aber auch verstehen, dass die Spieler auch auf ihren Geldbeutel schauen müssen. Wir bewegen uns hier am Rande des Profisports. Die wenigsten Bundesligaspieler spielen nur aus Spaß an der Freude, viele haben Familien zu versorgen“, macht sich Geschäftsführer Dr. Peter Irmen keine Illusionen über die Schwere der Hausaufgaben, die er und die anderen TVK-Verantwortlichen zu erledigen haben.

Dass der TVK nach erfolgter Qualifikation aufgrund der finanziellen Einschränkungen chancenlos in der neuen Liga sein wird, glaubt der Aufsichtsratsvorsitzende Heijo Hauser nicht: „Ich bin mir sicher, dass wir auch im nächsten Jahr eine absolut schlagkräftige und konkurrenzfähige Truppe aufstellen werden. Natürlich kann unser Ziel in der eingleisigen 2. Liga – sofern wir diese denn erreichen, wovon ich aber fest ausgehe – nur heißen, die Klasse zu halten. Alles andere wäre Augenwischerei. Ich weiß, dass in der Geschäftsführung des TVK gut und solide gearbeitet wird. Die oberste Maxime lautet immer, dass wir nur das Geld ausgeben, das wir auch besitzen. Vielleicht haben wir aber noch ein zusätzliches Ass im Ärmel, denn die endgültige Entscheidung des potentiellen Investors in eine neue Halle ist immer noch nicht gefallen. Die Entwicklungen der letzten Wochen stimmen mich diesbezüglich aber sehr optimistisch.“

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