Siegesserie reißt in Düsseldorf

Ein zuletzt ungewohntes Bild bot sich den mitgereisten Korschenbroicher Fans am Samstagabend im Burg-Wächter Castello in Düsseldorf: Nach zuletzt vier Siegen in Folge waren es nicht ihre Lieblinge, die nach 60 Minuten Zweitligahandball die Fäuste recken und sich über zwei Punkte freuen konnten. 32:24 (14:8) hatte die gastgebende HSG Düsseldorf den TVK bezwungen und dabei erstaunlich wenig Gegenwehr zu überwinden.

Personell gehandicapt waren die Korschenbroicher am 15. Spieltag angetreten. Beide Rechtsaußen hüteten erkrankt das heimische Bett und konnten ihren Mannschaftskameraden nur vor dem Liveticker die Daumen Drücken. Mathias Deppisch hatte sich zu seiner Kapselverletzung im Finger noch einen heftigen Infekt eingefangen, sein potentieller Vertreter Robin Doetsch lag ebenfalls flach. Dominik Kasal war zwar mit in die Landeshauptstadt gereist, nach einem unter der Woche erlittenen Bänderriss im Knöchel blieb ihm nur die Rolle des Zuschauers. TVK-Trainer Khalid Khan beorderte David Breuer auf die Position des Rechtsaußen und ließ Christoph Piske auf der rechten Halbposition anfangen.

Piske_DdorfSchleppender Beginn

Die Begegnung vor 1.561 Zuschauern begann schleppend. Lediglich zehn Treffer fielen in den ersten 20 Spielminuten. Neben schlechten Abschlüssen hatten daran auch die starken Paraden der beiden Keeper ihren Anteil. Matthias Puhle im Tor der Gastgeber parierte etliche freie Würfe des TVK, sein Gegenüber Oliver Mayer konnte unter anderem zwei Siebenmeter entschärfen. Dennoch gelang es der HSG, sich leicht abzusetzen. Über 6:4 (20.) und 10:6 (24.) zogen die Hausherren auf relativ deutliche 14:8 Tore beim Halbzeitpfiff davon. Symptomatisch für das Spiel des TV Korschenbroich war der letzte Treffer der ersten Halbzeit. Acht Sekunden vor dem Ende hatte HSG-Trainer Ronny Rogawska sein Team-Timeout gezogen. Mit nur wenigen Pässen und ohne wirklich bedrängt zu werden, gelang es den Düsseldorfern, das Leder mit der Sirene im Korschenbroicher Tor unterzubringen. Schon in den 30 Minuten zuvor ließen die TVK-Akteure ihre sonst typische Leidenschaft und Aggressivität vermissen.

Eine der großen Stärken des Hand.Ball.Herz.-Teams aus dem vergangenen Spielen war es, auch nach deutlichen Rückständen in eine Partie zurückzufinden und diese sogar noch zu drehen. So geschehen beim Bergischen HC und im Heimspiel gegen die HSG Frankfurt. Berechtigterweise machten sich die TVK-Anhänger daher während der Halbzeitpause Hoffnungen auf eine bessere zweite Halbzeit. Leider blieb es nur bei der reinen Hoffnung.

Gelbke_DdorfAuch im zweiten Durchgang war die HSG Düsseldorf dem TVK in vielen Belangen überlegen. Egal, wen Trainer Khalid Khan aus seinem eingeschränkten Aufgebot einwechselte, erkennbaren Einfluss auf das Spielgeschehen nahm keiner der Spieler. Ungefährdet zogen die Gastgeber über 17:10 (35.) und 23:14 (45.) auf ein deutliches 27:17 (50.) davon. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war der Spielausgang festgelegt. Anstatt ihre Überlegenheit weiter auszuspielen, schalteten die Düsseldorfer einen Gang zurück und ließen den TVK noch zu einigen einfachen Toren kommen. Der Endstand von 32:24 spiegelte das Leistungsverhältnis wieder und war auch in der Höhe absolut in Ordnung.

Überraschung am nächsten Samstag

Für den TV Korschenbroich blieb die Niederlage ohne Folge, denn auch die Teams, die mit dem TVK um die Qualifikation für die eingleisige Zweite Liga konkurrieren – und zu denen die HSG Düsseldorf definitiv nicht zählt – ließen am 15. Spieltag Federn. Unverändert steht deshalb der 6. Tabellenplatz zu Buche. Mit der TSG Groß-Bieberau ist am nächsten Wochenende wieder ein Gegner auf Augenhöhe zu Gast in der Korschenbroicher Waldsporthalle. Anwurf des Heimspiels ist um 19.30 Uhr und es wird kein gewöhnliches Spiel. Der TVK lädt zum „Hand. Ball. Herz – Tag“ und möchte an diesem Abend gezielt auf soziale Projekte aufmerksam machen. Passend dazu werden die Bundesliga-Spieler mit optisch veränderten Trikots spielen – lassen Sie sich überraschen…

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