Große Sorgen vor dem Niederrhein-Derby

Vor dem Duell mit dem rheinischen Rivalen HSG Düsseldorf plagen TVK-Coach Khalid Khan große Personalsorgen. Fünf seiner Spieler sind angeschlagen oder fallen für das Aufeinandertreffen am Samstagabend (18.15 Uhr, Burg-Wächter Castello) definitiv aus. In Folge dessen sieht Khan die Siegchancen seiner Mannschaft deutlich eingeschränkt.

Ohne meine Mannschaft degradieren zu wollen, müssten wir der HSG in der jetzigen Situation zu den beiden Punkten gratulieren. Wir werden natürlich trotzdem alles versuchen und auch diese 60 Minuten müssen erst einmal gespielt werden.“ Besonders arg sind die Sorgen des TVK-Trainrs auf dem rechten Flügel: Seine beiden gelernten Rechtsaußen Mathias Deppisch (Kapselverletzung Finger, zudem noch Grippe) und Robin Doetsch (Grippe) werden das Aufeinandertreffen von TVK und HSGdefinitiv verpassen. Sein Kapitän und Top-Torjäger David Breuer, neben Christoph Piske einziger verbliebener Linkshänder im Kader, ist ebenfalls angeschlagen. Hinzukommen noch Dennis Marquardt und Marcel Görden als weitere potentielle Ausfälle. Zumindest Görden, der über Beschwerden im Hüftbereich klagt, zeigte sich im Vorfeld der Partie jedoch optimistisch: „Auch wenn ich derzeit angeschlagen bin, bin ich zuversichtlich, dass ich am Samstag auflaufen kann.“

Goerden_FlensburgAuch mit einem Kader in Bestbesetzung wäre es für den TV Korschenbroich schon schwer, gegen die HSG Düsseldorf zu besehen. Wenig hat das aktuelle Team der HSG mit der Truppe gemein, die der TVK zu Saisonbeginn aus dem DHB-Pokal warf. „Ich hab die Düsseldorfer bestimmt schon fünf Mal gesehen – Ronny Rogawska macht super Arbeit. Die Mannschaft entwickelt sich immer mehr. Ich finde, sie sind momentan von der Spielanlage her deutlich weiter als der BHC, weil sie einfach weniger Fehler machen“, macht auch Khalid Khan darauf aufmerksam, dass sich Düsseldorf derzeit auf einem guten Weg befindet. Zuletzt holte die HSG 10:0 Punkte in Serie.

Der Kader der Landeshauptstädter ist gespickt mit erfahrenen National- und Erstligaspielern. Der Stamm des Teams spielte bereits in der vergangenen Saison in der Ersten Liga zusammen und wurde mit einigen Talenten aus der letztjährigen A-Jugend verstärkt, die im Frühjahr diesen Jahres Deutscher Meister wurde.

Tabellarisch trennen die beiden Teams keine Welten – einen Punkt mehr und ein um 24 Treffer besseres Torverhältnis kann die HSG Düsseldorf aufweisen – am Samstagabend wird es aber dennoch ein Aufeinandertreffen von David und Goliath geben. Begleitet wird der TVK-Tross zu diesem extrem schweren Spiel wohl von einer großen Anzahl Fans. Eigens wurde ein Fan-Bus gechartert, der die Korschenbroicher Anhänger die etwa 40 km weite Fahrt vom Ortskern bis zur Heimspielstätte der HSG kutschieren wird. Hierfür sind im übrigen noch einige Restplätze frei. Anmeldung unter tour@hand-ball-herz.de.
Darüber hinaus werden sich wahrscheinlich auch noch etliche weitere TVK-Sympathisanten auf eigene Faust auf den Weg machen.

Simon_Breuer_DuesseldorfDass er auf die Unterstützung der Fans zählen kann, weiß auch Trainer Khalid Khan. Er ist sich ebenfalls sicher, dass das Korschenbroicher Publikum die Vorzeichen vor dem anstehenden 15. Spieltag der Zweiten Bundesliga Süd richtig zu deuten weiß: „Unsere Fans wissen, dass wir immer alles geben. An der Einstellung meiner Mannschaft hapert es nur sehr selten. Ich hoffe, dass wir am Samstag eine coole Atmosphäre in Düsseldorf haben werden. Nachdem der BHC sich vorläufig aus dem Aufstiegsrennen verabschiedet hat (Die Bergischen Löwen bekamen aufgrund des Einsatzes eines vermeintlich nicht spielberechtigten Spielers 6 Punkte abgezogen, das Verfahren hierzu ist aber noch nicht endgültig abgeschlossen; Anm. d. Red.), hat Düsseldorf ganz klar die besten Karten im Kampf um den Aufstieg und wird das Rennen am Ende auch machen. Unter diesen Voraussetzungen wäre ein Punktverlust gegen uns eine Riesenblamage. Der Druck lastet eindeutig auf der HSG. Wenn ein Team eine Spitzenmannschaft sein will, muss es aber auch mit diesem Druck umgehen können.

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