Vier Siege in Folge, 8:0 Punkte im November und in der Waldsporthalle weiter ungeschlagen – der TVK sammelte auch beim 32:27 (12:14) gegen die HSG FrankfurtRheinMain zwei wichtige Punkte. Dass die Korschenbroicher am Ende als Sieger aus dieser Begegnung hervorgehen würden, danach sah es lange Zeit jedoch nicht aus.
Nur beim 1:0 durch David Breuer in der 3. Spielminute und beim 2:1 von Marcel Görden in der 5. konnten die Hausherren in Durchgang eins in Führung gehen. Die restliche Zeit über lagen die Gäste aus der Main-Metropole in Front. Maßgeblichen Anteil daran hatte der Ex-Korschenbroicher im Gehäuse der HSG. Österreichs Nationaltorhüter Thomas Bauer lieferte in der ersten Halbzeit eine blitzsaubere Leistung ab und bestätigte damit die Lobeshymnen, die die Frankfurter Presse seit Saisonbeginn auf ihn singt. Zu den guten Paraden Bauers kamen aber auch noch etliche Latten- und Pfostentreffer des TVK hinzu.
Resultierend aus dem zahlreichen vergebenen TVK-Chancen boten sich für die HSG Gelegenheiten zu kontern, die diese auch reichlich nutzte. Logische Konsequenz war der 12:14-Halbzeitstand aus Sicht der Hausherren, die sich auch über einen höheren Rückstand nicht hätten beschweren dürfen. Der folgte dann in Durchgang zwei. Innerhalb von zehn Minuten erhöhten die Frankfurter auf 14:21. Khalid Khan hatte bereits zwei Minuten vorher seine Auszeit genommen und sein Team neu eingestellt. Ehe die Wirkung seiner Ansprache einsetzte, erzielte Andreas Schröder noch die 7-Tore-Führung für seine Farbe. Dann aber kam der TVK-Express ins Rollen.
Getragen von den knapp 700 Zuschauern in der Korschenbroicher Waldsporthalle brannten die Gastgeber ein wahres Handball-Feuerwerk ab. Während draußen vor der Halle leise der Schnee rieselte, hagelte es drinnen Gegentreffer im Minutentakt für den jetzt machtlosen Thomas Bauer im Frankfurter Tor. Mathias Fuchs verstärkte den eher blassen Rückraum des TVK, in dem Simon Breuer bis dahin als Alleinunterhalter fungiert hatte. Was die Khan-Schützlinge dann bis Spielende ablieferten, dürfte mit zum Besten gehören, was man bis dahin in Korschenbroich an (Tempo-) Handball geboten bekommen hatte. Aus der sicheren Abwehr heraus, hinter der Sven Bartmann einmal mehr stark hielt und in der entscheidenden Phase „1-2 Bälle“ (O-Ton Bartmann) parieren konnte, rauschte Angriff auf Angriff in Richtung HSG-Tor. 18:6 Treffer binnen der letzten 20 Spielminuten lautete am Ende die Bilanz – „besser kann man das nicht spielen“, befand auch Simon Breuer nach Spielende.
Entsprechend groß war auch der Jubel, als zunächst Fuchs in der 57. Minute mit dem 30:26 die Vorentscheidung besorgte und nur Sekunden später Mathias Deppisch mit seinem Heber zum 31:26 alle Dämme brechen ließ. Es war mit Sicherheit nicht das beste Spiel, das der TVK in dieser Saison abgeliefert hat, aber wer sich nach einem so deutlichen Rückstand in derartiger Manier in eine Spiel zurückkämpft, dem gebührt wirklich großer Respekt. Zwar profitierten die Korschenbroicher ohne jede Frage auch davon, dass sie gegen eine blutjunge und relativ unerfahrene Frankfurter Mannschaft angetreten waren, an den beeindruckenden Tatsachen ändert das jedoch wenig.
Nachdem der November so übermäßig erfolgreich abgeschlossen wurde, strebt der TV Korschenbroich nun danach, mit einem ähnlich überzeugenden Dezember für einen guten Jahresabschluss zu sorgen, ehe dann zu Beginn des neuen Jahres die WM-Pause zur Regeneration genutzt werden kann. Der nächste Gegner ist die HSG Düsseldorf, bei der der TVK am kommenden Samstag (18.15 Uhr, Burg-Wächter Castello) zum Niederrhein-Derby zu Gast ist.