TVK siegt 26:25 (12:11) im Handballkrimi
Exakt zwei Sekunden waren noch zu spielen, als Mathias Deppisch nach einem schnell ausgeführten Freiwurf völlig frei vor Radek Musil, dem Eisenacher Keeper, auftauchte und den Ball zum entscheidenden 26:25 ins Tor beförderte – der Schlusspunkt einer spannenden Zweitligabegegnung, aus der der TVK am Ende vielleicht ein bisschen glücklich, aber definitiv nicht unverdient als Sieger hervorging.
Vor der Kulisse von 654 Zuschauern, die einmal mehr aus der Korschenbroicher Waldsporthalle die „Waldsporthölle“ machten, begannen beide Teams fahrig und mit vielen einfachen Fehlern. Die Gäste aus der Wartburgstadt konnten ihre Unzulänglichkeiten jedoch etwas schneller abstellen als die Hausherren und lagen nach sechs gespielten Minuten mit 4:1 in Front.
Zu kämpfen hatten die TVK-Akteure dabei jedoch nicht nur mit dem Gegner, sondern auch mit dem Schiedsrichtergespann Maier/Kilp. Trainer Khalid Khan ließ seinen Unmut über die beiden Unparteiischen derart lautstark vernehmen, dass er bereits nach nicht einmal 14 Minuten verwarnt wurde. Doch fast schien es, als wenn diese Verwarnung Signalwirkung für seine Schützlinge auf dem Spielfeld hatte – angetrieben vom starken Simon Breuer marschierte das Team mit neuer Entschlossenheit nach vorne und ließ den Abstand schmelzen.
Breuer war es, der in der 16. Minute erstmals ausglich (6:6) und in der 19. Minute mit dem 7:6 die erste TVK-Führung seit dem 1:0 (3.) erzielen konnte. Bis zur Pause verlief das Spiel ausgeglichen, die Korschenbroicher konnten ihre Führung nicht ausbauen, Eisenach seinerseits jedochauch nicht mehr als den Ausgleich erzielen. Zur Pause stand es12:11 für die Hausherren.
Den zweiten Durchgang musste der ThSV in doppelter Unterzahl beginnen, ausnutzen konnten die Gastgeber dies aber nicht. Ganz im Gegenteil: Nach 35 Minuten hatte die Führung ein weiteres Mal gewechselt, 12:13 lautete der Spielstand. Der TVK ließ sich aber nicht beirren und egalisierte die Eisenacher Führung, um bereits in der 40. Minute wieder selber vorne zu liegen (15:14). In der Folge hatte es den Anschein, als wenn es den Korschenbroichern gelingen sollte, eine Vorentscheidung zu erzwingen: Innerhalb von zehn Spielminuten bauten sie die Führung auf 21:17 aus. Wer aber zu diesem Zeitpunkt dachte, das Spiel sei entschieden, der lag weit daneben. Nur fünf Minuten dauerte es, bis der alte Abstand von einem Treffer wiederhergestellt war (21:20, 54.) und weitere drei Zeigerumdrehungen später stand es erneut 23:23 unentschieden.
Der perfekte Rahmen für ein wahres Herzschlagfinale war gegeben. Dennis Marquardt fand sich zwar im nächsten TVK-Angriff frei vor dem Gehäuse von Radek Musil, brachte das Leder aber nicht im Tor unter. Im Gegenzug scheiterte der ThSV seinerseits. Nach 58 Minuten und 35 Sekunden gelang dann David Breuer sein erstes und einziges Tor aus dem Spiel heraus (24:23), im direkten Gegenzug traf Eryk Kaluzinski zum 24:24.
Für Kaluzinski war das Spiel nur Augenblicke später durch eine Zweiminutenstrafe auch schon vorzeitig beendet. Er musste von der Bank mit ansehen, wie 40 Sekunden vor dem Schluss Marcel Görden mit einem wunderschönen Heber das 25:24 für den TVK markierte. Im vermeintlich letzten Angriff der Begegnung traf der Ex-Dormagener Alexander Koke zum 25:25-Ausgleich für seinen ThSV Eisenach, doch TVK-Rechtsaußen Mathias Deppisch hatte noch ein Ass im Ärmel. Nach einem schnell ausgeführten Freiwurf auf der halblinken Seite war Deppisch am gedankenschnellsten, bekam den Ball völlig freistehend zugespielt und erzielte zwei Sekunden vor Schluss das 26:25 für seine Farben.
