Eisenach beendet Erfolgsserie des TV Korschenbroich

Der ThSV Eisenach hat dem Höhenflug des TV Korschenbroich eine unsanfte Landung beschert. Mit 31:29 (19:12) entführten die Thüringer völlig verdient die beiden Punkte aus der Waldsporthalle und beendeten die Erfolgsserie von zuletzt 13:1-Zählern in Folge. Weiterhin vier Punkte hinter Spitzenreiter TV Hüttenberg liegt der TVK in der Zweiten Liga Süd nun in einem Verfolgerfeld von fünf punktgleichen Mannschaften auf den Rängen 3 bis 7. Einen Zusammenschnitt des Spiels finden Sie hier.

Jörn IlperSchlicht Ratlosigkeit herrschte nach den ersten 30 Minuten auf dem Feld, auf der TVK-Bank und auf der Tribüne: Bis zur Pause boten die Hausherren ihre schwächste Saisonleistung in eigener Halle, eine erschreckend schwache und vor allem emotionslose Vorstellung. Die Abstimmung zwischen den Torhütern und der Deckung funktionierte ebenso wenig wie die Abstimmung im Defensivverbund und die individuelle Abwehrarbeit im Spiel Eins-gegen-eins. Da auch im Angriff viele Fehler im Einzel- und Zusammenspiel sowie unkonzentrierte Pässe und Abschlüsse nur selten das TVK-Tempospiel entstehen ließen, führten die geschlossen starken Gäste auch in der Höhe durchaus verdient.

Hochgeschwindigkeits-Handball

Nach dem Seitenwechsel dauerte es noch einmal mehr als zehn Minuten, bis die Korschenbroicher endlich ihre Form der vergangenen Wochen wiederfanden. Nach dem 19:26 war es ausgerechnet der von David Breuer am Tor vorbei gesetzte Siebenmeter, der als Initialzündung für eine Aufholjagd wirkte. Plötzlich zeigt die Deckung die vorher vermisste Aggressivität und Einsatzfreude. Dadurch wurde nicht nur der Eisenacher Angriff um die vorher scheinbar unstoppbare Achse Daniel Luther/Benjamin Trautvetter lahmgelegt. Sondern auch der Hochgeschwindigkeits-Handball des TVK als Erfolgsgarant der vergangenen Wochen wieder belebt.

Marcel GördenAuch vorne kämpften die Hausherren – allen voran Marcel Görden (Bild) – um jeden Ball, die Halle erwachte, die Thüringer Gäste wirkten zunehmend verunsichert, die Aufholjagd startete. Binnen zehn Minuten kam Korschenbroich von 20:27 (43.) auf 28:29 (53.) heran. Doch wieder setzte eine nur schwer erklärliche Lähmung ein: Ob es die Strapazen der neun Spiele in den vergangenen drei Wochen, ein bisschen Angst vor der eigenen Erfolgsserie, schlichtes Pechoder doch die Eisenacher Cleverness war – der Ausgleich wollte den Gastgebern einfach nicht gelingen. Markus Breuer scheiterte beim Tempogegenstoß an der Latte, der fällige Siebenmeterpfiff (Verteidiger Prokopec stand klar im eigenen Kreis) blieb aus, gegen Simon Breuer wurde ein zweifelhaftes Stürmerfoul gepfiffen, 'Dave' Breuer traf ebenfalls nur den Pfosten, Dennis Marquardt bediente statt Görden einen ThSV-Abwehrspieler am Kreis- der TVK nutzte seine Möglichkeiten, dem Spiel ein komplette Wende zu geben, einfach nicht.

Handschkes tolle Heimkehr

So schaukelten die Eisenacher, die in der Schlussviertelstunde ihre Angriffe betont langsam und (unbeanstandet) stets am oder jenseits des Randes des Zeitspiels herunterspulten, den Sieg nach Hause. "Ein verdienter Erfolg", sagte TVK-Trainer Khalid Khan mit Blick auf die desolate erste Hälfte. "Mit einem Sieg – so habe ich mir meine Heimkehr vorgestellt", strahlte ThSV-Trainer Maik Handschke, der als Bundesliga-Spieler in Düsseldorf, Dormagen, Essen und Gummersbach 15 Jahre am Niederrhein gelebt hatte.

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