Beim Spiel in Bittenfeld kassierte der TVK gerade einmal 22 Gegentore. Anders sah es bei den letzten beiden Begegnungen aus, als es gegen Balingen und in Friesenheim (Szenen dieses Spiels finden sie hier) jeweils 39 Mal im Korschenbroicher Kasten klingelte.
Wir unterhielten uns mit dem TVK-Torwart Duo Marcel Leclaire und Thomas Bauer.
Zuletzt gab es binnen vier Tagen 78 Gegentore für Euch. Das war ganz schön heftig, oder?
Leclaire: Klar, das waren viele Gegentore. Aber wenn wir wenigstens gewonnen hätten, wäre das weitaus besser zu verschmerzen gewesen.
Bauer: Das sehe ich auch so. Durch die hohe Anzahl an Angriffen, die wir durch unser Tempospiel auf das gegnerische Tor tragen, hat der Gegner automatisch auch mehr Angriffsversuche.
Beide Niederlagen fielen recht hoch aus.
Leclaire: Die haben uns nicht geschmeckt, keine Frage. Aber eine Erstligamannschaft wie Balingen oder ein Team wie Friesenheim, das um ein Haar aufgestiegen wäre, sind nicht unser Maßstab. Für uns geht es um den Klassenerhalt, das war von Anfang an klar. Und gegen die direkten Konkurrenten waren wir bislang siegreich.
Wie fühlt es sich an, wenn, wie teilweise gegen Balingen, die gegnerischen Schützen mutterseelenallein auf einen zulaufen?
Leclaire: Die Chance, in solchen Situationen den Ball zu halten, ist natürlich relativ gering. Als Torwart musst du trotzdem positiv bleiben und es dem Gegner so schwer wie möglich machen. Unser Rückzugsverhalten war in Bittenfeld viel besser, da kam es fast gar nicht zu solchen Situationen.
Bauer: Kommen die Außenspieler mehrmals in Folge allein auf dich zugelaufen, muss man natürlich hinterfragen, ob wir nicht ab und an die Bälle im Angriff zu leicht herschenken. Als Torwart muss musst du dann mit deinen Paraden den Mitspielern das Gefühl geben, dass du selbst nicht aufsteckst, bevor die 60 Minuten abgelaufen sind. Gibt der Torhüter auf, schlägt das sofort auf die Feldspieler um.
Thomas, wie sind die ersten Spiele aus Deiner Sicht bislang verlaufen?
Bauer: Nun, das Tempo und die Frequenz der Würfe sind hier höher als in Österreich, das wusste ich und war auch einer der Gründe, warum ich mich für die Bundesliga entschieden habe. Ich denke bei der persönlichen Leistung ist immer Luft nach oben. Ich will mich natürlich weiter verbessern und arbeite im Training daran.
Wie klappt das Zusammenspiel mit der Abwehr?
Bauer: Ich denke, da kann ich für Marcel und mich gleichermaßen sprechen: Das Zusammenspiel klappt oft, muss aber noch konstanter werden. Je stärker und beweglicher die gegnerischen Werfer sind, desto schwieriger gestaltet sich die gemeinsame Abwehrarbeit. Gegen die Topteams bekommt man dann die kleinen Fehler sofort aufgezeigt. An diesen Feinheiten wollen wir gemeinsam weiter feilen. Abwehr und Torwart müssen sich ergänzen und aufeinander verlassen können.
Wie seht Ihr die kommenden Aufgaben?
Leclaire: Wir müssen zunächst nach Bietigheim, eine sehr offensivstarke Mannschaft, die etwas überraschend hinter uns in der Tabelle steht. Und danach kommt mit Delitzsch eine absolute Spitzenmannschaft zu uns. Da haben Thomas und ich sicher wieder jede Menge zu tun…
Bauer: Die kommenden Aufgaben werden mit Sicherheit mindestens genauso schwer wie die beiden vergangenen. Deshalb ist es umso wichtiger, dass wir aus unseren Fehlern lernen und die gewonnenen Erkenntnisse für die kommenden schweren Spiele mitnehmen. Dann kommen wir Torhüter wieder besser ins Spiel und es ist auch gegen die Topteams der Liga der eine oder andere Punktgewinn drin.