TVK schlägt Uerdingen nach durchwachsener Leistung

Der TV Korschenbroich bleibt weiterhin ungeschlagen und das Maß aller Dinge in der Regionalliga West: Nach einer durchwachsenen Leistung voller Unwägbarkeiten wurde Bayer Uerdingen am Ende noch deutlich mit 33:26 (17:16) geschlagen. In den entscheidenden Situationen zeigten die TVK-Akteure ihre individuelle Klasse, ohne vollends überzeugen zu können.

Simon Breuer setzt sich gegen Uerdingen durch

Dabei ging es zunächst bestens los für die Gastgeber, bei denen Trainer Khalid Kahn wegen einer Sperre erneut durch Carsten Hirschfelder ersetzt wurde: David Breuer erzielte nach nicht einmal einer Minuten Spielzeit den ersten Treffer der Partie. Der Kapitän und treffsichere Linkshänder sah sich erneut einer Positionsverteidigung gegenüber und sollte später bei einer der Schlüsselszenen des Spiels beteiligt sein.

Der TVK agierte in der gleichen taktischen Ausrichtung wie in Gladbeck – und zunächst mit ähnlichem Erfolg. In der 9. Minute stand es bereits 6:2. Dann aber kippte die Begegnung, was durchaus in direktem Zusammenhang mit der Einwechslung des Uerdinger Spielertrainers Jörg Förderer zusammen stand.

Beim 7:5 gerieten die Korschenbroicher in numerische Unterzahl (2-Minuten Strafe gegen Dennis Marquardt) und zeigten sich im Angriff zusehends weniger durchschlagkräftig. Uerdingens Schlussmann Sebastian Bartmann parierte nacheinander Würfe von David Breuer, Christopher Bath sowie der Rückraumspieler Marquardt und Christian Rommelfanger.

Erst nach über fünf Minuten erlöste Linksaußen Markus Breuer mit seinem Treffer zum 8:6 (17.) die Fans, die wieder einmal für eine tolle Stimmung in der Waldsporthalle sorgten. Das 10:7 für den TVK bedeutete den vierten Treffer für David Breuer – es sollte sein letzter an diesem Abend bleiben.

In der 22. Minute sah Breuer die Rote Karte. Was war passiert? Zunächst drückte Förderer den körperlich klar unterlegenen Breuer nach einem Zweikampf an die Wand und umklammerte ihn von hinten. Förderer ließ auch dann noch nicht von Breuer ab, als sich dieser längst neben dem Spielfeld befand. „Dave“ löste sich aus der ungewollten Umklammerung und soll dabei, wie die Schiedsrichter später in den Spielbericht eintrugen, „aus dem Affekt mit dem Kopf nach hinten gestoßen und seinen Gegenspieler getroffen haben.“

Fortan musste der TVK mit nur noch einem Linkshänder auskommen, was den Spielfluss weiter hemmte. Ein vergebener Siebenmeter von Simon Breuer und eine Unaufmerksamkeit in der Abwehr, die Uerdingens Torjäger Thomas Pannen kurz vor dem Seitenwechsel einen Wurf gestattete, führten zur knappen TVK-Führung nach 30 Minuten.

Auch in Halbzeit zwei blieb Uerdingen lange auf Tuchfühlung. Vier Tore in Folge bescherten dem TVK erstmals wieder eine halbwegs beruhigende Führung (22:18). Dennis Marquardt mit einem Doppelpack innerhalb einer Minute (51.) sorgte schließlich für das 28:23 und eine kleine Vorentscheidung. Im Tor trug Marcel Leclaire, zu Spielbeginn nur auf der Bank, mit einigen wichtigen Paraden sein Scherflein bei.

Keine Zweifel am 13. Sieg in Folge gab es in den Schlussminuten, in denen Christopher Bath als fünfter (!) TVK-Siebenmeter-Schütze des Spiels das Ergebnis in die Höhe schraubte.

Der TV Korschenbroich verwöhnte seine Zuschauer ganz sicher nicht mit der hohen Handballkunst, doch überwiegt im TVK-Lager die Freude über die weiterhin blütenreine Weste. Einig waren sich die Aktiven übrigens ebenso wie die überwiegende Mehrheit der neutralen Beobachter: Die Zeitstrafenflut spiegelte keineswegs den eigentlichen fairen Charakter des Spiels wider.

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