Vorbild und Identifikationsfigur: Lukas Esser

Am Wochenende drücken ihm die vielen hundert Korschenbroicher Handballfans die Daumen, unter der Woche leistet Lukas Esser sein freiwilliges soziales Jahr als Jugendbetreuer im Turnverein Korschenbroich ab. Der 19 Jahre junge Handballer ist der einzige waschechte Korschenbroicher im Team des Regionalliga-Spitzenreiters und sorgt so durch sein Engagement für zusätzliche Begeisterung. Wie es dazu gekommen ist, erzählt uns Lukas Esser in einem Interview.

09/08_Lukas_Esser Lukas Esser

Wie bist Du auf die Idee gekommen, den Zivildienst beim TV Korschenbroich zu absolvieren?

Lukas Esser: "Eigentlich bin ich über einen guten Freund auf die Idee gekommen, mein freiwilliges soziales Jahr beim TVK zu absolvieren. Er hat diese Möglichkeit ein Jahr früher als ich genutzt und ihm hat es so gut gefallen, dass ich mir das auch sehr gut vorstellen konnte. Ein möglicher Wehrdienst wäre zeitlich nicht mit dem Handballsport unter einen Hut zu bringen gewesen. Und der TVK als Einsatzstelle ist natürlich ideal in Verbindung mit dem Spielbetrieb der ersten Mannschaft."

Welche Aufgaben genau sieht deine Aufgabe vor?

Lukas Esser: "Mein Hauptaufgabenfeld ist das Jugendtraining der Handballabteilung. Ich betreue zur Zeit fünf Mannschaften mit jeweils noch ein bis zwei weiteren Trainern zusammen. Zusätzlich helfe ich noch einmal die Woche beim Eltern-Kind-Turnen der Breitensportabteilung und leite das Trockentraining der Schwimmabteilung. Des weiteren bewältige ich noch diverse kleinere Aufgaben, welche täglich beim TVK anfallen, um die Abteilungsleiter zu unterstützen."

Lukas Esser in Aktion

Lukas Esser in Aktion. Foto: Käufer

Von wann und bis wann musst/darfst Du diese Tätigkeit ausführen?

Lukas Esser: "Da das Jugendtraining hauptsächlich nachmittags stattfindet, beginnt dort auch meistens meine Arbeitszeit. Mein Einsatzplan wurde schon zu Beginn des freiwilligen sozialen Jahres mit dem Trainingsplan der Ersten Mannschaft abgestimmt, sodass dort keine Probleme entstehen können. Dazu kommt dann noch die Betreuung der Mannschaften am Wochenende."

Macht Dir diese Aufgabe Spaß und wenn ja warum?

Lukas Esser: "Die genannten Aufgaben machen mir sehr viel Spaß. Ich habe die Möglichkeit viele Jugendliche näher kennen zu lernen und wer schon mal mit Kindern gearbeitet hat weiß, dass es dabei nie langweilig wird. Der Trainerjob ist eine gute Gelegenheit seine bereits gesammelten Erfahrungen weiter zu geben und den Kindern den Spaß am Handballsport zu vermitteln."

Was nimmst Du für dein weiteres berufliches Leben aus dieser Erfahrung mit?

Lukas Esser: "Ich stehe zwar noch am Anfang meines freiwilligen sozialen Jahres, aber ich kann jetzt schon sagen, dass dieser Job ein hohes Verantwortungsbewusstsein verlangt. Man ist täglich verantwortlich für eine Gruppe von Kindern, was nicht einfach ist. Zusätzlich sollte man auch einen Sinn für Kreativität besitzen, da in diesem jungen Alter nicht nur der Handballsport, sondern auch spielerische Elemente und vor allem der Spaß innerhalb einer Trainingsstunde im Vordergrund stehen. Diese Sachen muss man in der Organisation oder Planung einer Stunde berücksichtigen."

Wie sehen deine beruflichen Zielsetzungen aus?

Lukas Esser: "Ich würde gerne Wirtschaftsingenieurwesen studieren. Die Kombination aus einem technischen Studiengang, wie zum Beispiel Maschinenbau und BWL reizt mich sehr. Zudem ist man nach einem erfolgreichen Abschluss flexibel einsetzbar in beiden genannten Bereichen der Wirtschaft. Ich bin mir zur Zeit nur noch nicht sicher, welchen Studienort ich wählen möchte. Dies werde ich dann aber in den nächsten zwölf Monaten entscheiden."

Wie sehen deine sportlichen Zielsetzungen aus?

Lukas Esser: "Kurzfristig möchte ich mit dem TVK eine erfolgreiche Saison spielen und verletzungsfrei bleiben. Wenn wir weiterhin so konzentriert arbeiten und unser Tempospiel durchziehen, haben wir eine gute Chance erfolgreich zu sein. Dazu würde ich mich persönlich natürlich über viele Spielanteile freuen, was bei diesem guten Kader jedoch nicht einfach ist. Da muss ich mich im Training voll reinhängen und mich somit empfehlen. Langfristig möchte ich schon auf diesem Niveau Handball spielen. Ich war immer sehr ehrgeizig, egal in welcher Sportart. Deshalb freut es mich auch, dass ich es schon bis in die Erste Mannschaft und diese Liga geschafft habe. Der TVK als mein Heimatverein ist dabei natürlich mein Wunschverein, jedoch wird sich in der Zukunft zeigen wo meine handballerische Zukunft liegen wird. Da steht der berufliche Werdegang natürlich an erster Stelle."

Das Gespräch führte Tobias Käufer

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