Großartiger Kampf des TVK wird mit einem Punkt belohnt

Mit einem 34:34 (18:17) Unentschieden hat sich der TV Korschenbroich am Mittwochabend einen wichtigen Punkt im Kampf um den Klassenerhalt gesichert.

Lakisa gegen Breuer
Das Duell der Top-Torjäger entschied David Breuer für sich Foto: B.Voß

Obwohl die Korschenbroicher neben den bereits bekannten Ausfällen von Dennis Marquardt, Mathias Deppisch und Lukas Esser auch noch auf Kai Faltin verzichten mussten und Marcel Görden nur unter Schmerzen spielen konnte, boten sie dem Überraschungsteam der Liga Paroli und hätten die Angerhalle zu Coburg auch als Sieger verlassen können.

TVK-Coach Khalid Khan entschied sich vor dem Anpfiff, seinen einzigen verbliebenen Linkshänder, David Breuer, auf die Rechtsaußenposition zu setzen – gemeinsam mit seinem Bruder Simon bildete er den rechten Flügel der Gäste. Andrej Kogut begann auf der Mittelposition, Fabian Bednarzik auf Halblinks, wo er eine tolle Partie bot und den verletzten Marquardt sehr gut ersetzte. Marcel Görden durfte erneut als Linksaußen ran und an den Kreis stellte Khan Routinier Jörn Ilper. In der Abwehr wechselte Bednarzik mit Jens Warncke.

Das Spieltempo war vom Anwurf weg sehr hoch. Beide Teams setzten auf schnelle Spielzüge und fackelten im Abschluss nicht lange. Nach ausgeglichenem Beginn gelang es den Coburgern, sich Mitte der ersten Halbzeit auf drei Tore abzusetzen. Insbesondere Kamil Piskac am Kreis bereitete der TVK-Abwehr einiges Kopf zerbrechen. In der 19. Minute sah Khalid Khan sich dann genötigt, beim Stand von 14:11 seine erste Auszeit zu nehmen. Seine Ansprache zeigte Wirkung, denn bis zur Pause holte sein Team den Rückstand, der zwischenzeitlich auf fünf Tore (16:11, 21.) angewachsen war, auf – Piskac, bis zur Auszeit schon sechs Mal erfolgreich, gelang kein weiterer Treffer im ersten Durchgang.

Dass der TVK zur Pause nur noch mit einem Tor zurücklag, resultierte auch darin, dass Khan mehrfach seinen Spielern die bereits gegen Oftersheim-Schwetzingen erprobte 1:5-Abwehr verordnete – ein taktisches Mittel, auf das die Coburger keine Rechte Antwort wussten. Großes Anteil am knappen Pausenstand hatte auch TVK-Keeper Tobias Kokott. In der Schlussphase der ersten Hälfte konnte er mehrfach gut parieren und gewann in Minute 28 sogar ein Siebenmeterduell gegen den HSC-Toptorjäger Anton Lakisa.

Anfang der zweiten dreißig Minuten bot sich den 1.200 Zuschauern in Coburg zunächst ein unverändertes Bild. Beide Mannschaften gingen hohes Tempo. Der HSC 2000 nutzte die sich ihm bietenden Chancen jedoch besser aus, als das Gästeteam und konnte sich in der 38. Minute auf 24:20 absetzen. Doch die Korschenbroicher legten ihrerseits noch einmal zu und holten auch diesen Rückstand wieder auf (27:26, 43.).

Im Anschluss sah es so aus, als wenn der TVK seinem hohen Aufwand Tribut zollen müsse. Trotz der inzwischen auf beiden Seiten schlechten Chancenverwertung gelang es den Coburgern, sich binnen fünf Minuten erneut auf vier Treffer abzusetzen – Khan musste erneut zur Timeout-Karte greifen (30:26, 49.). Während dieser kleinen Verschnaufpause mobilisierte er bei seinen Spielern noch alle verbliebenen Kräfte und schwor sie noch einmal ein. Welche Worte er zu diesem Zweck auch gewählt hat – es müssen die richtigen gewesen sein. Sechs Minuten vor dem Spielende markierte Marcel Görden das 34:32.

Nach einem Foulspiel musste Coburgs Kapitän Florian Lendner in der 56. für 2 Minuten auf der Bank Platz nehmen, den fälligen Siebenmeter verwandelte David Breuer sicher gegen Havard Martinsen zum 34:33. Unmittelbar darauf vergab er die große Chance zum Ausgleich, als er nach einem Ballgewinn in der Abwehr den gut gespielten Tempogegenstoß gegen Martinsen nicht verwandeln konnte.

Überhaupt waren es die beiden Keeper, die in der Schlussphase der Begegnung im Fokus standen. Auf Seiten des TVK war es Tobias Kokott, der den Coburger Angreifern den Zahn zog und in den letzten sechs Minuten nicht mehr überwunden werden konnte. Sein Gegenüber Martinsen musste noch einmal hinter sich greifen. 58:50 zeigte die Hallenuhr an, als Marcel Görden von Linksaußen in den Kreis einschwebte und sicher verwandelte.

Die folgenden 70 Sekunden stemmte sich der TVK in der Abwehr noch einmal mit aller Macht gegen die HSC-Angreifer und konnte drei Torversuche vereiteln. Somit blieb es beim 34:34 Endstand.

Trainerstimmen

Khalid Khan

„Wenn mir vor dem Spiel jemand gesagt hätte, dass wir hier einen Punkt holen, dann wäre ich damit sehr zufrieden gewesen – angesichts des Spielverlaufes muss man sagen, dass auch mehr drin gewesen wäre. Die Mannschaft hat sich trotz mehrfachen Rückstandes eindrucksvoll zurückgekämpft. Am meisten gefreut habe ich mich auch über unser Auftreten, unsere Körpersprache und den Ehrgeiz. Nach dem Trauma aus dem letzten Spiel haben wir ein wichtiges Zeichen gesetzt. Ich hoffe, dass wir uns im nächsten Jahr hier in Coburg wieder sehen. Solange rechnerisch noch alles möglich ist, darf man nie aufgeben. Im Sport ist alles möglich“

Hrovje Horvat

„Das war heute ein schlechtes Spiel von uns. Jeder hat für sich gekämpft, es fehlte eine geschlossene Mannschaftsleistung. Wenn man in der Abwehr so schlecht spielt und vorne so viele Chancen vergibt, dann kommt so ein Spiel zustande. Die Mannschaft hat sich heute nicht geschlossen präsentiert und den Sack nicht zugemacht, als sich die Gelegenheit dazu bot.“

Statistik zum Spiel

HSC 2000 Coburg

Selke (1.-30.), Martinsen (31.-60.)
Briem (1), Ma. Werner (3), Göhl (4), Pack (6), Reuter (1), Lakisa (2), Suma (7), Mi. Werner, Lendner (2), Piskac (8), Schuhmann

TV Korschenbroich

Kokott
Kesilis, Bednarzik (7), S. Breuer (6/2), Görden (7), Ilper (1), Kogut (3), D. Breuer (10/3), Warncke

Zuschauer: 1.200
Siebenmeter: 1/0 (Lakisa scheitert an Kokott, 28.) – 7/7
Zeitstrafen: 5/4
Schiedsrichter: Christian Moles/Lutz Pittner

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